Rechnungswesen Outsourcing: Finanzabteilungen lagern Prozesse an externe Dienstleister aus

Finanzabteilungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen mehrheitlich Leistungen externer Dienstleister in Anspruch. In deren Angebot sind Prozessexpertise, Technologie und niedrige Arbeitskosten. Kunden betrachten die Zusammenarbeit mehrheitlich als Erfolg, aber es bleibt oft bei einzelnen Projekte. Vor allem die Auslagerung und der Betrieb von Prozessen des Finanz- und Rechnungswesens sind von großem Interesse, jedes fünfte Unternehmen hat bereits einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Externe Berater unterstützen bei Prozessoptimierung
Externe Dienstleister kommen aktuell vor allem bei Projekten zur Prozessoptimierung /-konsolidierung, zur Unterstützung beim Aufbau von Shared-Service- oder GBS-Strukturen zum Einsatz (70 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region). Aber jedes fünfte Unternehmen lagert mittlerweile Teile des Finanz- und Rechnungswesens im Rahmen eines F&A BPO an externe Berater aus. Die Untersuchung „Auslagerung von Prozessen der Finanzabteilung: Chance oder Risiko für den CFO?“ von Pierre Audoin Consultants beleuchtet die Kundenerfahrungen und Pläne der Finanzabteilungen.

F&A BPO unabhängig von Unternehmensgröße
F&A BPO wird gleichermaßen in großen wie kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt. Allerdings wird bisher nur ein kleiner Teil der Finanzaktivitäten ausgelagert, z. B. einzelne Prozessbereiche. 43 Prozent der F&A BPO-Nutzer, vor allem größere Unternehmen, haben schon mehr als Drittel der gesamten Aktivitäten ausgelagert.

Sehr positive Erfahrungen mit F&A BPO-Dienstleistern
94 Prozent sind mit ihren F&A BPO-Dienstleistern zufrieden, ein Viertel sogar sehr zufrieden. 78 Prozent arbeiten schon mehr als drei Jahre mit ihrem Dienstleister zusammen, auch wenn Near- oder Offshore-Standorte des Dienstleisters eingesetzt werden (40 Prozent der Kooperationen), was für eine gute geschäftliche Beziehung spricht. Aber die Entwicklung des Near- und Offshoring wird nur langsam vonstattengehen, da 71 Prozent der Befragten, die keine Erfahrung damit haben, diese auch vorerst nicht machen wollen. Bei der Entscheidung für oder gegen BPO spielen Lohnkostenvorteile für Kunden in der DACH-Region nur bedingt eine ausschlaggebende Rolle.

Gründe gegen F&A BPO in Finanzabteilungen
Die wichtigsten Gründe gegen F&A BPO in Finanzabteilungen sind die Angst vor Know-how-Verlust (81 Prozent) und Sicherheitsbedenken (71 Prozent). Der Umgang mit vertraulichen und sensiblen Daten wird in Frage gestellt, weil die Kontrollierbarkeit der Geschäftsvorfälle und die Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten sichergestellt werden  müssen. Generell herrschen größere Vorbehalte bei den Unternehmen, die noch keine Erfahrung mit F&A BPO gemacht haben. F&A-Dienstleister müssen hier also noch Überzeugungsarbeit leisten, etwa durch Referenzprojekte.

Kostensenkung und Fachkräftemangel treiben Outsourcing
Die Unternehmen wollen das Outsourcing aufgrund des Zwangs zur Kostensenkung und des Fachkräftemangels trotz der Bedenken weiter ausweiten. 41 Prozent aller Finanzabteilungen mit BPO-Praxis wollen ihre Investitionen in externe Dienstleister steigern, 30 Prozent der Unternehmen ohne Erfahrung wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren verstärkt auslagern. Bei der Auswahl des Partners spielen vor allem das Branchen-Know-how und die Qualität des Projektteams eine große Rolle.
(Quelle: PM Pierre Audoin Consultants)

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