Digital Health war in 2013 eines der Kernthemen der Medica. Welche Änderungen elektronische Medien für die Pharmazeutischen und Medizintechnik-Unternehmen weltweit in den nächsten zehn Jahren mit sich bringen, ist die große Frage. Auch in der deutschen Pharma- und Medizintechnikindustrie wird es zahlreiche Verschiebungen geben, die zu grundlegenden
Veränderungen des Geschäftsmodells führen könnten. Die Innovations- und
Strategieberatung Arthur D. Little hat in einer Studie den Einfluss von Digital Health auf die Pharmabranche und die Geschäftsmodelle untersucht, indem sie Telefoninterviews mit Entscheidungsträgern aus der Pharmaindustrie geführt haben.
Starke Veränderungen beim Geschäftsmodell der Pharmaindustrie spätestens ab 2020
Mit Digital Health und mHealth wird es spätestens ab 2020 zu starken
Veränderungen des Geschäftsmodells der Pharmaindustrie kommen. 75 Prozent der Entscheider rechnen damit, dass sich ab 2020 starke Neugeschäfte in diesem Segment erschließen lassen. 94 Prozent rechnen sogar mit der Möglichkeit, das bestehende Geschäft zu erweitern, 57 Prozent erwarten die Schaffung eines ganz neuen Wertversprechens durch Digital Health. Alle Studienteilnehmer gehen davon aus, dass Digital Health den Wettbewerbsvorteil stark oder sogar entscheidend beeinflussen wird.
Bedeutung einzelner Branchenteilnehmer wird sich stark verändern
Während die Bedeutung von Pharmagroßhändlern mit der Zunahme von Digital Health-Produkten und -Dienstleistungen geringer wird, steigt die Bedeutung von Akteuren, die die Produkte und Dienstleistungen kaufen, etwa private Krankenversicherungen und gesetzliche Krankenkassen. Der Fokus der Pharmaunternehmen wird dann auch stärker auf Patienten und Verbrauchern liegen.
Erfolgsfaktoren von Digital Health
Da diese Einschätzungen schon heute Einfluss auf die strategischen Entscheidungen der großen Pharmaunternehmen weltweit nehmen, wurden auch die Erfolgsfaktoren und der Einfluss von Digital Health auf die gesamte Wertschöpfungskette der Pharmaindustrie untersucht. Zu den Erfolgsfaktoren gehören das aktive Commitment des Top Managements, die Bereitschaft zur offenen Kooperation mit der Umwelt und die dynamische Anpassungsfähigkeit der Strategie. Bei den Pharmaunternehmen gibt es in allen drei Bereichen Verbesserungspotenzial.
(Quelle: PM von Arthur D. Little)