Die Zahl der Personen in Deutschland, die im verarbeitenden Gewerbe unmittelbar in der Produkt arbeiten sinkt, dafür steigt die Zahl der Mitarbeiter in den für die Wettbewerbsfähigkeit wichtigen produktionsnahen Dienstleistungen wie Forschung, Entwicklung, Organisation, Management und Beratung. Besonders dynamisch ist diese Entwicklung in den exportstarken Branchen, etwa dem Fahrzeugbau. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Auch innerhalb der Branchen gibt es einen Strukturwandel.
Zahl der Mitarbeiter in Produktion sinkt im selben Maß wie Dienstleister zunehmen
Die Zahl der Industriebeschäftigten, die direkt in der Produktion arbeiten, ist von 2007 bis 2011 um 2,5 Prozent zurückgegangen. Das liegt zum Teil an der steigenden Arbeitsproduktivität, zum Teil auf den stärkeren Bezug von Vorleistungen, die zuvor selbst erstellt wurden, und zum Teil auf den stärkeren Einsatz von Leiharbeit zurück. Dafür ist die Zahl der Industriebeschäftigten, die Dienste erbringen, im selben Zeitraum um 2,5 Prozent gestiegen. Bei den produktionsorientierten höherwertigen Dienstleistungen liegt das Plus sogar bei 4,5 Prozent (Forschung und Entwicklung plus 5,8 Prozent, Leitung und organisatorische Fähigkeiten plus 16 Prozent).
Strukturwandel in allen Branchen vorhanden, aber nicht gleich intensiv
Dieser Strukturwandel findet in allen Branchen, aber unterschiedlich intensiv statt. Das Wachstum der Bedeutung von Diensten ist in international ausgerichteten Branchen mit überdurchschnittlicher Exportquote (mehr als 50 Prozent) dynamischer als in eher binnenmarktorientierten Branchen.
Fertigung wird nicht unwichtig durch Bedeutungssteigerung der Dienste
Auch wenn die Bedeutung der produktionsnahen Dienstleistungen künftig weiter zunimmt, heißt das nicht, dass die Fertigung unwichtiger wird. Im Gegenteil werden durch die zunehmende Digitalisierung Routinetätigkeiten weniger wichtig und anspruchsvolle Tätigkeiten, auch in der Fertigung, wichtiger werden.