Die digitale Transformation stellt für viele deutsche Marketingverantwortliche eine große Herausforderung dar. Fast fünfzig Prozent der Unternehmen in Deutschland sehen den digitalen Wandel als einen Hauptfaktor auf ihrer Agenda. Will man mit den Wünschen des Kunden im Zeitalter der digitalen Ökonomie mithalten, muss dem Einsatz von neuen Marketingstrategien große Bedeutung zuerkannt werden. Die Studie „The rise of the marketer - Western Europe“ gibt Einblicke in Investitionspläne, Herausforderungen und Vorhersagen der Marketer in der heutigen Zeit und in der Zukunft. Die Verbindung zwischen Kunden und Unternehmen ist immer mehr von digitalen Kanälen gekennzeichnet und das Marketing hat sehr gute Möglichkeiten, um diese Kanäle zu nutzen. Hierdurch entsteht allerdings auch eine große Verpflichtung für den Marketer, denn dieser arbeitet immer öfter an der Unternehmensstrategie mit und übt einen wachsenden Einfluss auf den Unternehmensumsatz aus.

Neue Aufgabenfelder entstehen durch den digitalen Wandel
Die Studie zeigt einige deutliche Veränderungen im Marketing auf. Zum ersten werden die neuen Aufgabenfelder in den nächsten Jahren deutlich. Fast 90 Prozent sind davon überzeugt, dass sich in den nächsten drei bis fünf Jahren die Marketingstrukturen sehr verändern müssen, wenn man mit den Kundenwünsche und der Technologie mithalten will. In der Vergangenheit waren für Marketer Themen wie Werbung & Marketingentwicklung (75 Prozent), Customer Experience & Engagement (59 Prozent) sowie Produktmanagement (58 Prozent) die Hauptfaktoren in der Marketingabteilung. Auf dem Gebiet der Werbung wird es die meisten Veränderungen geben. Die vermutete Relevanz wird auf 45 Prozent sinken, während die Kundenbindung einen starken Anstieg erfahren wird mit 58 Prozent. Aber auch Themen wie Cross Selling/Upselling (75 Prozent) und E-Commerce (54) werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Customer Journey und Customer Experience
Ein wesentlicher Faktor auf diesem Themengebiet ist die Gestaltung der Kundenerfahrung. Bei vielen Marketingverantwortlichen ist dieses Thema schon heute ein wesentlicher Faktor in ihrer täglichen Arbeit. Fast 50 Prozent gehen davon aus, dass das Marketing den Aufbau von Kundenbeziehungen, -bindung und -treue fördert. 61 Prozent der Befragten ist sich sicher, dass die Zahlen in den nächsten drei bis fünf Jahren noch steigen werden. Die Begleitung des Kunden von Anfang bis Ende der Kundenlebzeit wird ebenfalls in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 82 Prozent ansteigen.

Marketing wird zum Umsatztreiber
Die Marketingabteilung wird zukünftig einen größeren Part in den Unternehmen übernehmen. Fast 60 Prozent nehmen das Marketing noch als Kostenfaktor wahr. Allerdings sind 73 Prozent der Marketer der Ansicht, dass das Marketing in den nächsten drei bis fünf Jahren großen Einfluss auf die Unternehmensstrategien haben wird. Heute teilen nur 53 Prozent diese Meinung.

Investitionen im Digitalen Marketing nehmen zu
Flexibilität ist von den europäischen Unternehmen gefordert, wenn es um die Veränderungen im Bereich Marketing geht. 38 Prozent der Marketingleiter haben ihrer Ansicht nach ein zu kleines Budget, 35 Prozent können nur schwer ihren ROI messen und 33 Prozent haben Probleme mit der Anpassung im Bereich des digitalen Marketings. Die Hälfte der Befragten gab an, in Zukunft den Fokus des Unternehmens auf den digitalen Wandel zu richten.

Unternehmen müssen die neue Technologie erfolgreich einsetzen
Die Beziehung mit einer Marke kann heute vom Kunden mittels Mausklick sekundenschnell beendet werden. Marketer versuchen, dies zu vermeiden, und stattdessen probieren sie, kontinuierlich mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben. Allerdings nutzen gerade mal 26 Prozent der europäischen Marktverantwortlichen Technologien, die einen fortlaufenden Dialog bewerkstelligen könnten. Zudem wird die Datenanalyse von den Marketer ebenfalls oft vernachlässigt. Fast die Hälfte aller Unternehmen gibt an, dass ihr Team die bereits gesammelten Daten noch nicht effektiv ausnutzt, um an Kundeninformationen zu gelangen. Obwohl viel Potential noch nicht ausgenutzt wurde, denken die meisten Unternehmen, dass sie die zukünftige Umstellung erfolgreich umsetzten können. Fast 60 Prozent denken, dass sie in den nächsten drei bis 5 Jahren mit neuen Technologien in einen vertrauensbildenden Dialog mit dem Kunden treten können.

Technologie Trends & Mobile Marketing
35 Prozent der Marketer in Europa sehen vor, in den nächsten drei bis fünf Jahren in mobiles Marketing zu investieren. 24 Prozent wollen in Marketinganalytik investieren und 34 Prozent wollen Ausgaben im Bereich Social Marketing tätigen. 52 Prozent sind der Ansicht, dass das Internet der Dinge in der Zukunft ihre Arbeit bis 2020 immens verändern wird. Und 45 Prozent der Marketer vermuten, dass mobile Transaktionen in Echtzeit direkt dahinter folgen. Bemerkenswert ist, die europäischen Kollegen diese Technologie nicht so bedeutend einschätzen, wie sie die deutschen Marketer bewerten. Die meisten in Deutschland glauben, dass Wearables die führende Technologie sein wird. Im Gegensatz zu Deutschland gehen davon in Frankreich und Großbritannien nur 28 Prozent aus.