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Fusionen und Rekordübernahmen sind auch 2015 auf den Vormarsch

Es wird immer schwerer, im globalen Geschäft mit Übernahmen und Fusionen neue Superlative zu finden, denn die Begeisterung der führenden Manager scheint ungebrochen. Das zeigen auch die Zahlen der Superdeal-Count im Jahr 2015. Fast 50 Prozent der größten Deals der letzten zehn Jahre wurden alleine im Jahr 2015 abgewickelt.

Mehrere Megafusionen auch 2015
Das umfangreichste Geschäft mit einem Transaktionsvolumen von 67 Milliarden Euro stellt im Jahr 2015 die Übernahme des Botox-Herstellers Allergan durch den Pharmariesen Actavis plc dar. Zudem kamen im November 2015 noch zwei ähnlich große Megadeals hinzu. Zum einen übernahm der deutsche Pharmariese Merck den US-amerikanischen Chemie- und Biotechnologie-Konzern Sigma Aldrich. Die Übernahme wurde zu einem Preis von 16 Milliarden Euro abgewickelt. Und zum anderen wurde der texanische Halbleiterhersteller Freescale im Dezember 2015 von dem im gleichen Geschäftsfeld tätigen Hersteller NPX aus Eindhoven für ca. 15 Milliarden Euro übernommen.

Altice erregt Aufmerksamkeit
Der Telekommunikationsanbieter Altice aus den Niederlanden machte 2015 mit mehreren Übernahmen auf sich aufmerksam. Im November 2014 übernahm er für 14 Milliarden Euro den französischen Telekommunikationsdienstleister SFR. Der nordamerikanische Kabelmarkt wurde 2015 von Altice in Angriff genommen. Der nordamerikanische Kabelmarkt befindet sich seit 2015 aufgrund des Breitbandnetzes im Umbruch. Zusätzlich zu den Mehrheitsanteilen, die Altice vom US-Kabelbetreiber Suddenlink für sechs Milliarden Euro erworben hat, sollte zudem noch die Kabelnetz-Sparte von Time Warner übernommen werden. Obwohl die Übergabe scheiterte, hat man trotzdem noch einen Ersatz gefunden. So verkündete im Dezember 2015 Altice die Übernahme des Kabelkonzerns Cablevision. Für die Übernahme zahlte Altice 16 Milliarden Euro.

Nur die großen Unternehmen haben zugeschlagen
Der Kaufrausch der großen Unternehmen hat allerdings nicht dazu geführt, dass die kleineren und mittleren Unternehmen sich von diesem hätten anstecken lassen. Die Menge der abgeschlossenen Deals nimmt immer mehr ab. Im Gegensatz dazu steigt das aggregierte monatliche Gesamtvolumen aller M&A-Transaktionen an. Folglich gab es weniger Übernahmen bei steigendem Gesamtvolumen der Transaktionen. Dies wird auch aus dem ZEW-ZEPHYR M&A-Volumen-Pro-Deal-Index deutlich. Bis Oktober 2015 wurden insgesamt in vier Monaten durchschnittliche Dealvolumina ermittelt, welche höher waren als in allen anderen Monaten vorangegangener Jahre seit 2003. Die zeigt auch der der gleitende Zwölf-Monats Index, welcher seit Anfang 2010 regelmäßig steigt und auch im November 2015 einen historischen Höchststand erreichte.

Ein Blick in die Zukunft
Gründe für die Lage am Markt ergeben sich daraus, dass sich viele finanzstarke Branchen seit Jahren in einem prekären Konsolidierungsprozess befinden. Zunächst hatte die Finanzkrise diese Entwicklung gestoppt. Aufgrund der anhaltenden Veränderung des Marktumfeldes und der anhaltenden Niedrigzinspolitik geht der Konsolidierungsprozess wieder zügig voran. Während man in der Vergangenheit eher mittlere- und kleinere Unternehmen fusionieren sah, sind es heute eher die Branchenriesen. Auch für 2016 rechnet man nicht damit, dass die Megadeals weniger werden.


(Quelle: http://www.zew.de/de/presse/pressearchiv/zew-zephyr-ma-volumen-pro-deal-index-weltweite-rekorduebernahmen-und-fusionen-toppen-sich-selbst/)

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