Der Business Performance Index (BPI) der mittelständischen Dienstleistungsbranche ist in 2014 um 0,6 Punkte auf 66,7 von 100 BPI-Punkten gestiegen. Das war das Ende der Talfahrt im Jahr 2013 und zudem ein Wert fast auf dem Niveau der Ersterhebung in 2011. Im Vier-Jahres-Vergleich entwickelte sich die Geschäftsprozess-Performance in der Dienstleistungsbranche also stabil. Auch bei den übrigen Indikatoren, die für die BPI-Studie erhoben wurden, gab es leichte Zuwächse. Die IT-Unterstützung stieg um 0,8 Punkte auf 65 Punkte, der Einsatz von innovativen IT-Lösungen um zwei Punkte auf 65,1 Punkte und das Prozessergebnis um 0,3 Punkte auf 67,9 Punkte. Handlungsbedarf entstand dafür im Personalwesen sowie Vertrieb und Marketing. Diese werden von den Dienstleistern zwar als besonders wichtig erachtet, die Umsetzung dieser Aufgaben im Unternehmen war aber nicht zufriedenstellend.
Stabile Langzeitentwicklung der Dienstleistungsbranche trifft nicht auf alle Subbranchen zu
Während die stabile Langzeitentwicklung der Dienstleistungsbranche erfreulich ist, lässt sich diese nicht universal auf alle Subbranchen übertragen. Das Gastgewerbe sowie die Technische Planung und Beratung befinden sich seit 2011 auf einer Talfahrt. Hingegen waren Transport & Logistik sowie Immobilien die Top-Performer in 2014. Die IT-Dienstleister scheinen sehr selbstkritisch zu sein, fast die Hälfte der identifizierten Handlungsfelder in der Dienstleistungsbranche wurde hier genannt. Für die Analysten von techconsult liegt dies an zu hohen und in der Praxis schwer umsetzbaren Ansprüchen.
Top-Dienstleister schneiden deutlich überdurchschnittlich ab
Die Top-Dienstleister liegen bei BPI (96,2), IT-Unterstützung (92,9) und Prozessergebnis (96,5) gut 30 Punkte über dem Durchschnitt. Bei den innovativen IT-Lösungen hingegen sind es mit 84,2 Punkten „nur“ 19 Punkte über dem Durchschnitt. Durch den hohen Wert bei der IT-Unterstützung ist daraus zu schließen, dass entweder Ansprüche an innovative Lösungen nicht erfüllt werden oder es spezifische Umsetzungsprobleme gibt. Hier müssen die Anbieter die Anforderungen im mittelständischen Dienstleistungssektor besser erfüllen und die Umsetzung verbessern.
Österreich weiterhin auf Platz 1, aber nur ein Punkt Vorsprung gegenüber Deutschland
Österreich nahm im Ländervergleich auch 2014 die Spitze ein, durch leichte Verlust betrug der Vorsprung gegenüber Deutschland aber nur noch einen Punkt. Die Schweiz konnte nach den Verlusten in 2013 wieder aufholen.
Hauptsorgen im Wettbewerb: Preise, Neukunden und Kundenbindung
Die Dienstleister standen auch 2014 unter hohem Wettbewerbsdruck. Die Hauptsorgen sind konkurrenzfähige Preise, die Gewinnung von Neukunden und die Bindung von Bestandskunden. Dazu kommt die Datensicherheit, die sich durch das kriminelle Potenzial und die wachsenden Ansprüche von Kunden und Politik zunehmend als Herausforderung betrachtet wird.