Die Deutschen sind zwar bei der Nutzung neuer Multimedia-Angebote nach wie vor keine Trendsetter, aber sie schließen immer mehr zu Ländern wie USA oder Großbritannien auf. Smartphones, mobiles Internet, Videospiele und Video on Demand erfreuen sich wachsender Beliebtheit, wie die globale Deloitte-Studie „The State of the Media Democracy“ zeigt. Auf dem Multimediamarkt Deutschland gibt es Bewegung, es gibt weiterhin Wachstumschancen, insbesondere in den Bereichen Hybrid-TV, Electronic Gaming, mobile Applikationen und Social Media. Außerdem hat sich das Konsumverhalten der Deutschen während der Wirtschaftskrise kaum verändert.
Verbraucher wünschen sich Hybrid-TV-Gerät
Zwar wird der Computer immer mehr zu einem Unterhaltungsgerät, aber die wichtigste Mediennutzungsform ist gerade für die Deutschen lineares Fernsehen. 40 Prozent der Deutschen sehen nur fern, während in anderen Ländern die Zuschauer nebenbei oft E-Mails verschicken, Zeitung lesen oder Musik hören. Dafür sehen die Deutschen mit nur rund 15,3 Stunden in der Woche auch weniger lang fern. Zusätzlich wird das Internet genutzt, um rund eine Stunde pro Woche TV-Sendungen anzusehen, 11 Prozent haben in den letzten sechs Monaten einen Film im Internet angesehen. Allerdings wollen viele Verbraucher (46 Prozent) nicht mehr zwischen den verschiedenen Endgeräten wählen müssen, sondern möchten Fernsehen und Internet in einem Hybrid-TV-Gerät besser integriert haben. Unter den 14- bis 26-Jährigen sind sogar 60 Prozent dafür.
Deutsche spielen bevorzugt am PC
Zwar sind Videospiele als Freizeitgestaltung etabliert, aber nur zehn Prozent der Deutschen fragen zu zahlende Spiele-Services oder –Abonnements nach, während es in den USA und UK jeweils 33 Prozent sind. Für die Spiele wird der PC klar bevorzugt (63 Prozent), 26 Prozent bevorzugen Spielkonsolen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. 2008 gab es in jedem vierten Haushalt eine, heute hat jeder dritte eine. In anderen Ländern ist die Spielkonsole beliebter, danach kommen PC, Handheld und Handy. Insbesondere die jüngeren Verbraucher bis 26 Jahre haben ein Endgerät für Electronic Games, in Deutschland überwiegt insgesamt der Frauenanteil. Während 32 Prozent der Frauen eine Spielkonsole besitzen und 20 ein Handheld-Spielgerät, sind es bei den Männern nur 27 bzw. 17 Prozent.
Deutsche wollen Smartphones, aber Kosten sind hoch
Smartphones erfreuen sich bei den Deutschen wachsender Beliebtheit. Im Jahr 2008 hatten erst sechs Prozent der Deutschen ein Mobiltelefon mit Zusatzfunktionen, 2009 sind es schon 12 Prozent. Verglichen mit den Amerikanern (25 Prozent) und den Engländern (21 Prozent) hinkt Deutschland aber noch etwas hinterher. Ein wichtiger Grund, warum sich Smartphones nicht so schnell verbreiten, ist der hohe Preis der mobilen Dienste. 33 Prozent der Deutschen nutzen das Internet nicht von ihrem Handy aus, weil die Kosten zu hoch sind.
TV und Print einflussreichste Medien in Deutschland
Die traditionellen Medien TV und Print sind die einflussreichsten Medien in Deutschland, was daran liegt, dass diese Medien am meisten genutzt werden. Aber die Online-Werbung hat weiterhin Potenzial. Die Akzeptanz ist bei mehr als der Hälfte der Befragten gegeben, vorauszugesetzt sie beinhaltet einen kostenlosen Mehrwert. Damit eröffnet sich Raum für neue innovative Werbeformate.
Internet als Informationsquelle und Plattform für Social Media
Das Internet ist für die Deutschen Informationsquelle und Plattform für Social Media. Für 51 Prozent der Deutschen ist die Online-Kontaktpflege ein erheblicher Mehrwert, verglichen mit den USA (65 Prozent) und UK (60 Prozent) liegt hier aber noch Potenzial vor. Während der Konsum von User Generated Content weiter stark wächst (um 25 Prozentpunkte auf 83 Prozent), stagniert das Interesse an der Gestaltung eigener Inhalte.