Insbesondere durch die Discounter-Ketten und Drogeriemärkte haben die Verbraucher die Eigen- und Handelsmarken kennen gelernt. Vorteil dieser Produkte ist, dass vom Händler selbst kommen und in den häufigsten Fällen preiswerter als die bekannten Markenprodukte sind. In den vergangenen Jahren haben die Handelsmarken immer mehr an
Markenanteilen gewonnen. Im Jahr 2016 lagen die Markenanteile von Tip, Ja und Co. bereits bei 36 Prozent. Insbesondere die Discounter spielen hier eine große Rolle. In Deutschland entfallen auf den Discounter Aldi ca. ein Drittel des gesamten Handelsmarkenumsatzes bei den Fast Moving Consumer Goods.
Handelsmarken bringen zwei Vorteile mitDie oft höheren Margen machen die Eigenmarken für Händler besonders attraktiv. Zudem sind sie ein Instrument, um die Kundenbindung zu verstärken. Viele Konsumenten gehen mit der Absicht in ein Geschäft, um eine Handelsmarke zu kaufen. Entscheidend für den Kauf ist bei der Konsumenten allerdings das Produkt und nicht die Frage, wer produziert hat. Die Konsumenten unterscheiden nicht zwischen Herstellermarken und Handelsmarken. Und es gibt noch Potential für ein weiteres Wachstum der Handelsmarkenanteile. Hierzu ist es allerdings notwendig, dass die Händler sich noch mehr in die Konsumenten hineinversetzen.
Hat der Wachstum eine Grenze?Irgendwann ist Schluss mit dem Wachstum. Experten schätzen, dass bei einem Marktanteil von 45 Prozent der Markt gesättigt ist. Diese Beobachtung hat man in anderen Länder wie z.B. der Schweiz gemacht. Allerdings gibt es bereits heute schon Verbraucher, die über 50 Prozent ihres täglichen Bedarfs mit Produkten von Handelsmarken decken. Überraschenderweise ist das bei wohlhabenderen Haushalten der Fall. Oft haben nämlich Handelsmarken und Markenprodukte ein ähnliches Niveau, wenn es um die Qualität geht.
Die Werbemessage ist eine andereDie Qualität bei Marken- und Händlerprodukten ist oft die gleiche, aber die Message, die an den Kunden gerichtet ist, ist oft eine andere. Markenprodukte sollen den Kunden über Emotionen erreichen. Sie sollen eine Geschichte erzählen. Hingegen kommen Handelsmarken über den Kern und wirken deshalb sehr authentisch, wenn sie von Qualität sprechen. Allerdings passt der niedrige Preis der Produkte von Händlermarken nicht immer mit dem Qualitätsversprechen in Bezug auf verschieden Warengruppen zusammen. Händlermarken haben es bei Lebensmittelprodukten generell etwas einfacher als bei technischen Geräten oder Autozubehör. Zudem spielt auch der Vertriebskanal eine wichtige Rolle. Der stationäre Handel schneidet in der Regel schlechter als der
E-Commerce Handel ab. Im Internet lässt sich eine Marke wesentlich besser und kostengünstiger präsentieren. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Online-Apotheken, wo die Idee vom Kunden selbst kam. Der Kunde hatte immer wieder sein Interesse an der Homöopathie bekannt und wenn dann sogar noch ein qualifizierter Mitarbeiter im Team vorhanden ist, bietet es sich an, diesen auch in diesem Bereich zu nutzen. Die Folge ist gewesen, dass bei den Endkunden, welche die homöopathischen Eigenprodukte bestellten, die Warenkörper und die Quote für die Wiederbesteller deutlich größer als sonst gewesen sind. Zudem konnten über den privaten Endkunden auch Geschäftskunden erreicht werden.
Eigenmarken werden immer mehrIm Bereich Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetik können die Eigenmarken noch stärker ausgebaut werden, so Experten. Dazu werden auch bestimmte Dienstleistungen gezählt. Dienstleistungen, welche ausschließlich von einem Händler angeboten werden, stellen ebenfalls so etwas wie eine Eigenmarke da. Ein weiteres Beispiel ist die sogenannte Lieferung am selben Tag, an dem der Verbraucher seine Ware bestellt hat. Mittlerweile gibt ist viele Dienstleister, die die Lieferung am selben Tag anbieten (Same-Day-Delivery).
(Quelle: https://www.aponeo.de/informationen/presse/pressemitteilungen/pm-2016/handelsmarken_deutliches_wachstum_moeglich/)