Der deutsche ITK-Markt wird einer Prognose des BITKOM zufolge in 2012 um 1,7 Prozent auf 153,4 Milliarden Euro wachsen. Insgesamt ist das Ergebnis positiv, aber innerhalb der Branche gibt es große Unterschiede. So gibt es ein überdurchschnittliches Wachstum bei Software, Dienstleistungen sowie Smartphones und Tablets, während sich die Sprachdienste schwer tun. Dafür will die ITK-Branche mindestens 10.000 neue Stellen schaffen, womit die Zahl der Arbeitsplätze auf 927.000 steigt. In fünf Jahren hat die ITK-Branche fast 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Von der Politik fordert der BITKOM die Förderung des Breitbandausbaus und die Schaffung von Investitionsanreizen.
Hardware-Markt weist nur geringes Wachstum auf
Die Umsätze der Informationstechnologie soll um 2,9 Prozent auf 76,3 Milliarden Euro steigen. Dabei wird der Hardware-Markt am schwächsten wachsen, nur um 0,2 Prozent auf rund 21 Milliarden Euro. Grund dafür ist wieder der starke Umsatzrückgang bei Desktop-PCs und Notebooks, der sich aus der rückläufigen Nachfrage und dem starken Preiswettbewerb ergibt. Zugleich boomt der Absatz von Tablet PCs, die allerdings für viele eher Zweit- oder Drittgerät bleiben und PC und Notebook nicht komplett verdrängen werden. Der Umsatz mit IT-Dienstleistungen (z. B. Beratung und Outsourcing) wächst auf 36,5 Milliarden Euro (plus 3,2 Prozent), während der Softwarebereich mit plus 5,3 Prozent auf 19 Milliarden Euro am stärksten wächst.
Telekommunikation wächst nur langsam
Das Wachstum der Telekommunikation wird nur bei 0,4 Prozent auf 66 Milliarden Euro liegen. Dabei wachsen die Umsätze mit Infrastruktursystemen wieder um drei Prozent auf rund sechs Milliarden Euro. Hier zeigen sich die Investitionen der Netzbetreiber in den Breitbandausbau. Das Geschäft mit Endgeräten und Telekommunikationsdiensten entwickelt sich gegenläufig. Der Verkauf von Mobiltelefonen wächst aufgrund des anhaltenden Smartphone-Booms um 8,0 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro. Die Umsätze mit Daten- und Sprachdiensten hingegen sinken um 1,3 Prozent auf rund 50 Milliarden Euro. Der Preisverfall ist in erster Linie Folge von Eingriffen staatlicher Regulierungsbehörden, was den Unternehmen die Mittel für den Ausbau von Breitband- und Mobilfunknetzen entzieht.
Erholung bei Unterhaltungselektronik
Der Markt für Unterhaltungselektronik erholt sich nach dem deutlichen Rückgang in 2013 wieder um wächst um 1,2 Prozent auf rund elf Milliarden Euro. Das ist vor allem auf die neue Generation der Spielkonsolen zurückzuführen, die bei den Geräten ein Umsatzplus von mehr als 25 Prozent bewirken soll. Durch die Fußball-WM soll sich der TV-Absatz stabilisieren.
Breitbandausbau besonders wichtig
Der Breitbandausbau ist besonders wichtig. Bis 2018 sind rund 20 Milliarden Euro für bundesweite Netze mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde nötig. Eine Glasfaserversorgung für noch schnellere Netze erfordert sogar 80 Milliarden Euro. Der Breitbandausbau ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die die Kooperation von Wirtschaft und Staat erfordert. Investitionen müssen nicht nur gefördert, sondern auch Anreize gesetzt werden. Auch der Aufbau Intelligenter Netze in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit, Bildung und Verwaltung ist ein Infrastrukturprojekt, das sich auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit entscheidend auswirkt. Intelligente Netze erfordern Investitionen von mehr als 100 Milliarden Euro nötig, die sich aber lohnen würden.
Zentrale Herausforderung für Aufbau Intelligenter Netze: Sicherheit
Die Sicherheit ist zentrale Voraussetzung für den Aufbau von Intelligenten Netzen, nicht zuletzt aufgrund der NSA-Spähaffäre. Daten müssen zum gesellschaftlichen Wohl genutzt, aber zugleich vor Zugriff geschützt werden.