Der Hightech-Verband BITKOM hat bekannt gegeben, dass sich rund 2,2 Millionen Deutsche an Wetten oder Glücksspielen im Internet beteiligen. Eine halbe Million Deutsche gaben an, dass sie auf sportliche Ereignisse setzen, wobei die eingesetzten Geldbeträge klein gehalten werden. Besonders im Trend liegen Fußball-Wetten. So entfallen 96 Prozent der Wetteinsätze von Online-Sportwetten auf Bundesliga-Spiele. Jeder sechste wettet bei großen Fußball-Ereignissen mit.
Fußball-Europameisterschaft 2008 kurbelt Internet-Wetten zusätzlich an
Besonderes Interesse gilt aktuell der Fußball-EM 2008, so gibt es rund 700.000 Deutsche, die online auf ihre EM-Favoriten setzen. Neben Fußball bieten auch noch weitere Bereiche Anlass für Glücksspiele im Netz. Diese sind zum einen ebenfalls im Sport zu finden, wie z.B. Pferderennen, Tennisturniere und Formel 1. Zum anderen spielen mehr als 700.000 Deutsche Lotto und rund 430.000 Deutsche Pokern im Internet.
Neuer Glücksspiel-Staatsvertrag verbietet deutschen Unternehmen, Lotto und Sportwetten im Internet anzubieten
Der Markt in dieser Branche wächst, allerdings stellt sich der Staat gegen die privaten Anbieter von Online-Wetten. Die Bundesländer halten somit an ihrem herkömmlichen Lotto-Monopol fest, was gegen ein EU-Recht verstoße. Für die Kunden hat das Verbot keine rechtlichen Folgen, da dies nur Anbieter betrifft. Jedoch läuft seitens der Europäischen Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des umstrittenen Verbots von Online-Wetten.
Junge Internet-Unternehmen müssen sich in Deutschland ansiedeln
Deutsche Unternehmen, die derzeit im Internet aktiv sind, sollten sich schon mal auf individuelle Verbotsverfügungen einstellen. Solange an Gesetzen aus längst vergangenen Zeiten festgehalten wird, hat das Wettmonopol in der digitalen Welt praktisch ausgedient und junge Unternehmen mit neuen Geschäftsideen im Internet werden gebremst. Dann besteht die Gefahr, dass sich dieser Bereich im Ausland ansiedelt und nicht zuletzt sind Arbeitsplätze gefährdet, wenn der Staat nur an sein Einkommen denkt.