Laut dem aktuellen „Global Entertainment and Media Outlook: 2007–20011“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PrivewaterhouseCoopers (PwC) wird der Jahresumsatz mit Spielen für Konsolen, PCs, Handys und andere tragbare Geräte in Deutschland von 2007 bis 2011 um 9,7 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar steigen. Diese Steigerung ist unter anderem der zunehmenden Verbreitung von DSL-Internetzugängen zu verdanken, da erst durch sie die Möglichkeit für technisch anspruchsvolle Online-Games gegeben ist. Aber in anderen europäischen Ländern wachsen die Umsätze aufgrund der höheren Verbreitung von Spielkonsolen und weniger strikten Jugendschutzbestimmungen schneller.
Schnelleres Umsatzwachstum in Europa, Naher Osten und Afrika als in Asien und USA
In der Region Europa, Naher Osten und Afrika soll der Umsatz der Videospielindustrie bis 2011 im Durchschnitt um 10,2 Prozent auf 15,4 Milliarden US-Dollar steigen. Er wächst somit schneller als in Asien, dort soll er um 10 Prozent auf mehr als 18,8 Milliarden US-Dollar wachsen, während die Wachstumsrate in den USA 6,7 Prozent beträgt, womit der Umsatz auf 12,5 Milliarden US-Dollar wächst.
Großbritannien in Europa auf Platz 1
Im europäischen Vergleich steht Großbritannien mit einem Umsatz von fast 2,8 Milliarden US-Dollar an der Spitze, gefolgt von Deutschland mit knapp 2,1 Milliarden US-Dollar. Auf Platz 3 liegt Frankreich mit 1,5 Milliarden US-Dollar. Bis 2011 wird sich an diesem Ranking wohl auch nichts ändern, denn der britische Markt hat eine Jahreswachstumsrate von 11,2 Prozent, die Frankreichs liegt bei 10,2 Prozent und die Deutschlands bei 9,7 Prozent.
Wichtigster Umsatzträger Videospiele für Konsolen
Spiele für Konsolen, z.B. Nintendos und Wii, sind in Europa nach wie vor die wichtigsten Umsatzträger. Im Jahr 2006 wurden 148 Millionen Spiele verkauft, im Jahr 2011 sollen es schon 200 Millionen sein. Allerdings zeigt sich auch, dass der Umsatz aus dem Verkauf von klassischen, nicht online zu spielenden Spielen weniger schnell wächst als die Erlöse aus Lizenzen und Abo-Gebühren für Internet-Spiele. Auch in den nächsten Jahren wird es darauf ankommen, neue Zielgruppen aufzutun und ihnen Spiele zu liefern, die ihre Interessen befriedigen. Im Jahr 2006 wurde in ganz Europa mit dem Verkauf von Konsolen-Spielen ein Umsatz von 5,3 Milliarden US-Dollar, mit PC-Spielen ein Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar, mit Online-Spielen ein Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar und mit Handyspielen ein Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar gemacht. Die Konsolenspiele werden wohl auch in fünf Jahren mit 7,3 Milliarden US-Dollar den größten Anteil am Umsatz haben, aber Online- und Handy-Spiele werden im Fall der Online-Spiele ihren Umsatzanteil verdreifachen, zumindest aber stark erhöhen.
Nutzer mit Breitbandzugang abonnieren öfter Online-Spiele
Noch im Jahr 2002 betrug der Anteil der Nutzer mit Breitbandinternet, die Online-Spiele abonnierten, nicht mal bei fünf Prozent. Bis zum Jahr 2006 hatte diese Zahl sich bereits verdoppelt und bis 2011 soll die Zahl nochmals um mehr als fünf Prozent steigen. Deshalb bemühen sich die Konsolenhersteller um Online-Features für die neuesten Modelle.