Verglichen mit dem Ausland sind die Rahmenbedingungen für Investoren in Deutschland nach wie vor schlecht und möglicherweise wird dieser Zustand durch das Private Equity-Gesetz 2008 noch schlechter, so der Internetdienst silicon.de. Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschland im Bereich zentraler Technologien zu verbessern, ist laut Bundeskanzlerin Merkel eine Innovationsoffensive nötig.
High-Tech-Strategie als richtiger Ansatz für Innovationsoffensive
Die Bundesregierung hat im letzten Jahr eine gute Ausgangsposition für eine Innovationsoffensive geschaffen. Die High-Tech-Strategie bringt die richtigen Maßnahmen mit sich, z.B. die Bündelung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kräfte, die Verbesserung der Startvoraussetzungen für Gründungen und ähnliches. Was noch nötig ist, um die Entwicklung des Wagniskapitalmarktes voranzutreiben, sind steuerlich interessante Rahmenbedingungen für Investoren.
Private-Equity-Gesetz zu Recht kritisiert
Die bisher bekannt gewordenen Pläne für ein Private-Equity-Gesetz werden zu Recht sowohl von der Beteiligungsbranche als auch von Politikern scharf kritisiert. Es liegt ein Fall von Diskriminierung der Beteiligungsbranche vor, wenn ein Investor die Verlustvorträge bei einem Firmenkauf nicht mehr anrechnen darf. Vor allem junge Unternehmen machen in den Anfangsjahren normalerweise Verluste. Eine neue Venture Capital-Kultur in Deutschland wäre nicht mehr möglich, wenn die Investoren nicht mehr steuerlich geltend machen dürften, da alle Innovationsinvestitionen durch diese Regelungen im Keim erstickt werden
Gesetze, die bei Großunternehmen wirken, sind für kleine Unternehmen schädlich
Deutschland neigt zur Verabschiedung von Gesetzen, die zur Hinderung großer Unternehmen an Missbrauch und Steuerflucht gedacht sind. Dabei wird aber nicht bedacht, wie sie sich auf kleine Unternehmen und Venture-Capital-Finanzierungen auswirken. Das Private-Equity-Gesetz hat das Ziel, „Heuschrecken“, Finanzinvestoren, die Unternehmen auf kapitalistische Art ausnehmen, „an die Leine zu nehmen“. Der Denkfehler hier ist, dass „Heuschrecken“ ihren Erfolg u.a. dem schlechten Management von Großunternehmen verdanken. Dieses globale Problem lässt sich nicht durch bundesweite Gesetze lösen und Abschottung ist wirtschaftlich auf lange Sicht nicht zu verantworten, vor allem mit Blick auf den Export.
Venture-Capital-Branche muss wiederbelebt werden
Die Venture-Capital-Branche hat sowohl für die Unternehmen als auch für den Wirtschaftsstandort gute Arbeit geleistet, denn Venture-Capital-Investoren unterstützen nicht nur finanziell, sondern auch beratend. Es ist auch für die Volkswirtschaft notwendig, dass die Venture-Capital-Branche weiterentwickelt wird. Junge Unternehmen sind gewissermaßen darauf angewiesen, denn Banken können ihnen aus ökonomischen Gründen keine Finanzierungsmöglichkeit stellen und staatliche Förderungen sind problematisch.
ITK-Branche wichtig für Zukunft
Die Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) ist im Rahmen der High-Tech-Strategie eine wichtige Zukunftsbranche. Der ITK-Sektor erwirtschaftet 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, Tendenz: steigend. Die ITK wird das Wachstum vieler Branchen beschleunigen und bietet außerdem viele Schlüsseltechnologien an.
VC-Branche unterstützt auch wichtige zukunftsweisende Technologien
Simulationstechniken steigern die Konkurrenzfähigkeit im Bereich der Forschung, da sie schneller und günstiger zu Ergebnissen führen als Experimente. Hier sind nicht nur etablierte Firmen, sondern auch junge, mittelständische Unternehmen gefragt, innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Die Unterstützung durch die Venture-Capital-Branche (VC) wird weder angemessen gewürdigt noch selbst unterstützt. Dabei steht fest, dass VC-Finanzierungen großen Nutzen bringen, denn die innovativen Unternehmen erhalten nicht nur Kapital, sondern auch wichtige Kontakte und Beratung.