Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat bei der Prognos AG eine Studie zum Thema „Die Veränderung der europäischen Wertschöpfungsstrukturen im Zuge der Vollendung des europäischen Binnenmarktes und der EU-Erweiterungen“. Diese zeigt, dass sich das Gewicht der europäischen Industrie gesamtwirtschaftlich betrachtet seit Mitte der 90er Jahre wieder erhöht hat. Der Grund dafür, dass die Beschäftigung in diesem Bereich nicht zugenommen hat, ist ein stark überdurchschnittliches Produktivitätswachstum.
Vorleistungen der Zulieferer bedeutsamer geworden
Simultan zur industriellen Struktur haben sich auch die Wertschöpfungsstrukturen gewandelt. Die Vorleistungen von Zulieferern von industriellen Partnern und unternehmensnahen Dienstleistern, bei denen die heimischen Produktionsprozesse zunehmend von ausländischen Unternehmen unterstützt werden, haben an Bedeutung gewonnen. In der Industrie herrscht in den Wertschöpfungsstrukturen eine Europäisierung vor, wobei es je nach Branche unterschiedliche Grade gibt. Auch die Handelsverflechtungen mit Drittstaaten wurden intensiviert. Momentan arbeiten sowohl die neuen EU-Mitgliedsstaaten als auch osteuropäische Länder, die keine Mitglieder sind, an ihrer Position als interessante Zulieferer.
Industriepolitische Initiativen in Brüssel weiter fortführen
Bundesminister Glos stellt fest, dass es anstatt zu der von vielen erwarteten De-Industrialisierung in Europa zu einem steigenden Anteil der Industrie an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung gekommen ist. Die Prognos-Studie betone die wichtigen Impulse einer festen industriellen Basis für Wachstum und Beschäftigung in Europa. Und von einer starken Industrie würden auch die Mitgliedsstaaten, die Spezialisten für Dienstleistungen profitieren. Aus diesem Grund sei seine Entschlossenheit, industriepolitische Initiativen zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie fortzuführen, noch gestiegen.