In den vergangenen Jahren entstanden zwischen 1,6 und 2,1 Mio. neue Arbeitsplätze durch das Outsourcing von IT- und Back-Office-Dienstleistungen von Europa und den USA in Niedriglohnländer. Dieses Jahr wird es von Osteuropa bis Indien noch 290.000 bis 390.000 neue Arbeitsplätze geben. Trotzdem ist Offshoring kein Job-Killer, wie die Analysten von Deutsche Bank Research erklären. Vielmehr ist es so, dass in den auslagernden Ländern die Nachfrage nach Arbeit durch steigende Produktivität und zusätzliche Exporte steigt. Dies liegt daran, dass einfache Stellen abgebaut werden, während qualifizierte Stellen geschaffen werden.
Geringere Preise ermöglichen andere Services
Außerdem bedeutet nicht jeder Offshore-Arbeitsplatz einen Platz weniger im Inland. Eher machen die niedrigeren Preise im Offshore-Land Services möglich, die sich im Inland nicht lohnen würden. Es wäre sogar möglich, dass die Anzahl der Offshore-Jobs größer ist als die der abgebauten Arbeitsplätze im Inland, weil die Unternehmen, die Outsourcing betreiben, ein Team im Offshore-Land unterhält, dass die Aktivitäten managt. Außerdem ist die Produktion in Niedriglohnländern zunehmend arbeitsintensiv. Es arbeiten mehr Personen an einer Aufgabe als dies im Inland der Fall wäre. Ein gegensätzlicher Effekt ist, dass Offshorer weniger Personal bei bestimmten Aufgaben brauchen, weil ihre Kundschaft größer ist und Schwankungen in der Nachfrage besser kompensiert werden können.
Steigende Qualifizierungsanforderungen wirken sich auf globale Verteilung der Arbeitsplätze aus
Die Offshore-Anbieter wollen Mitarbeiter mit hoher Qualifikation, selbst wenn es nur um simple Aufgaben geht. Und dies wird sich durchschlagend auf die globale Verteilung von Arbeitsplätzen auswirken. Call-Center-Agenten und Programmierer sollten mittlerweile schon Hochschulabschluss und Fremdsprachenkenntnisse vorweisen können. In den meisten Niedriglohnländern gibt es bisher nur wenig derartig qualifizierte Mitarbeiter.
Qualität der Leistungen in Offshore-Ländern nimmt zu
Der günstige Preis ist ein Grund für das Outsourcing von Arbeitsplätzen ins Ausland. Mittlerweile ist auch die Qualität der Leistungen aus diesen Ländern ein wichtiges Argument. Damit sind die Offshoring-Dienstleister eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die Unternehmen, deren Angestellte qualifiziert sind und aus der Mittelschicht stammen.
Offshoring verlangt den Mitarbeitern viel Flexibilität ab
Zwar hat das Offshoring im Allgemeinen positive Effekte, aber die Mitarbeiter müssen sehr flexibel sein, um sich anpassen zu können. Personen, die räumlich und sozial gebunden sind, hoch spezialisierte Fachkräfte und nur gering qualifizierte Mitarbeiter sind vom Offshoring benachteiligt. Beim Offshoring ist vor allem Flexibilität gefragt, was allerdings nicht immer ganz so einfach ist. Ein deutscher Arbeitnehmer kann z.B. nicht einfach einen anderen Job annehmen, als den zu dem er ausgebildet wurde.