In Europa wird Wachstumspotenzial verschenkt, weil die Unternehmen die falsche Preispolitik betreiben, wie eine Studie von A.T. Kearney zeigt. Das derzeit geringe Wachstum untermauert die Ansicht, dass Europas Nachholbedarf bei der richtigen Preisstrategie für ihre Produkte Nachholbedarf haben.

Bruttoinlandsprodukt in Europa im dritten Quartal 2013 kaum gewachsen
Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in 17 Ländern der Eurozone ist im dritten Quartal 2013 nur um 0,1 Prozent gesunken. Verglichen mit dem Vorjahresquartal gab es sogar einen Rückgang von 0,4 Prozent. Die Unternehmen in Europa dürften im Rahmen des Jahresabschlusses und der Bonuszahlungen feststellen, dass die richtige Preisstrategie einen besseren Schnitt sichergestellt hätte.

Steigerung der Bruttogewinnmargen durch Verbesserung des Pricings
Unternehmen, die ihr Pricing gezielt und konsequent optimiert haben, konnten eine Steigerung der Bruttogewinnmarge um durchschnittlich 15 Prozent innerhalb von drei Jahren verzeichnen. Höhere Gewinne sind die Treiber für Investitionen, Akquise der besten Mitarbeiter und die Neuinvention des eigenen Unternehmens. Dies trägt dazu bei, Europas Wirtschaft wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen.

Markstärkste Unternehmen profitieren am stärksten von cleverer Preisstrategie
Der Nutzen einer verbesserten Preispolitik steigt mit der Marktmacht. Die marktführenden Unternehmen, die auch am meisten investieren, sollten das Potenzial zur weiteren Verbesserung durch eine clevere Preisstrategie nicht verschenken. Ein weltweit führender Automotive-Anbieter aus Europa mit aktuell acht Prozent Marktanteil und 20 Prozent Bruttomarge könnte beispielsweise den Gewinn in drei Jahren um drei Prozent (200 Millionen Euro) steigern. In der Hightech-Industrie könnte ein Marktführer mit 60 Prozent Marktanteil und 45 Prozent Bruttomarge sogar eine Verbesserung um zehn Prozent erreichen.