Das wirksamste Mittel zur Bändigung der zu hohen Risiken im Bankensystem und zur Verhinderung einer weiteren Finanzkrise ist eine strengere Bankenaufsicht, nicht die bloße Verabschiedung neuer Gesetze und Richtlinien, wie eine aktuelle Studie der Londoner Cass Business School und der University of Piraeus zeigt. So sind die Banken in Ländern, in denen Aufsichtsbehörden regelmäßige Kontrollen durchführen und häufig bestrafende Maßnahmen ergreifen, weniger risikobereit als Banken in Ländern, in denen öffentliche Sanktionen weniger oft vorkommen.

Reduktion von Bankenrisiken durch Aufsicht und Regulierung
Der Einfluss von Aufsicht und Regulierung auf die Reduktion von Bankenrisiken wurde in der Studie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Risiken in Ländern, die Banken regelmäßiger kontrollieren und dabei eine offensivere Haltung einnehmen, besser im Zaum gehalten werden. Die bloße Verabschiedung von Gesetzen zur Einforderung eines bestimmten Verhaltens und zur Reduzierung der Risikobereitschaft funktioniert nicht, wenn die Gesetze nicht mit effektiven Kontrollen und Disziplinarstrafen kombiniert werden.

Sanktionen für fehlerhaftes Verhalten von Banken nötig
Regulierungsbehörden müssen mehr Wert auf Kontrolle legen und das fehlerhafte Verhalten von Banken, wenn nötig, auch sanktionieren, anstatt nur an formalen Regeln und Vorschriften festzuhalten, wie die Studienergebnisse zeigen. Ein neuer Rechtsrahmen sollte den Fokus weniger auf weitere Vorschriften zur Kapitalerhöhung legen und sich stattdessen mehr auf eine Verbesserung der Transparenz im Bankensystem und eine Neuorientierung zu einer effektiven Umsetzung der Offenlegungspflichten konzentrieren. Insgesamt betrachtet sind regelmäßige und rechtzeitige Prüfungen in Kombination mit Vollstreckungsmaßnahmen als Abschreckung übermäßiger Bankrisiken effektiver als die bloße Verabschiedung von Verordnungen.

Effekt von Zwangsmaßnahmen hängt nicht von direktem Zusammenhang mit Risiko ab
Zwangsmaßnahmen müssen, um effektiv zu sein, nicht direkt mit dem Risiko oder der Sicherheit und Bonität einer Bank in Zusammenhang stehen. Denn die Banker sehen, dass es Sanktionen gibt, falls Regeln verletzt werden, auch wenn die Sanktion für eine Angelegenheit in keinen direkten Zusammenhang mit Sicherheit, Risiko und Bonität steht.

Bankrisiko stark gestiegen bei gleichzeitiger Abnahme von Bankbetreuern
Vor der Finanzkrise sind die durchschnittliche Anzahl der Betreuer pro Bank und die Frequenz der Aufsichtsbesuche gesunken, was zu einem starken Anstieg des Bankrisikos geführt hat.