Der Großteil der deutschen Telekommunikationsunternehmen (86 Prozent) will bis 2013 neue Geschäftsfelder, vor allem in fremden Branchen, auf- und ausbauen. Die Investitionen sollen in Energieversorgungsangebote, moderne Haustechnik und Gesundheitsdienstleistungen fließen. Das zeigt die Studie „Branchenkompass 2011 Telekommunikation“ von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut.

Fortschreitende Digitalisierung bietet Chancen für Telekommunikationsanbieter
Durch die fortschreitende Digitalisierung kommt es zur zunehmenden Vernetzung der Bereiche des täglichen Lebens, was vor allem Telekommunikationsunternehmen große Chancen in neuen Geschäftsfeldern bietet. Gerade im Verkehrssektor, der Energieversorgung und dem Gesundheitswesen herrscht eine rasante technologische Entwicklung vor, die Infrastruktur wird immer weiter ausgebaut. Entsprechend wollen die Telekommunikationsunternehmen davon profitieren.

Investitionen in die Bereichen Infrastruktur und Vernetzung sowie Smart-Grid
Investitionen in den Bereich Infrastruktur und Vernetzung planen 43 Prozent der Fach- und Führungskräfte. Als Beispiel werden Smart-City-Projekte genannt, bei denen ein Netz aus vielen tausend Sensoren eine Vielzahl urbaner Daten sammelt, durch die intelligente Verkehrssysteme Staus verhindern oder beim Einsparen von Emissionen helfen können. Smart-Grid-Projekte, in die 35 Prozent der Telekommunikationsanbieter investieren wollen, haben einen ähnlichen Ansatz. Hier können Erzeuger, Stromspeicher und Nutzer über intelligente Stromnetze miteinander kommunizieren, damit nur so viel Energie verbraucht wird wie nötig. In der modernen Haustechnik könnten z. B. Lichtanlagen mit Jalousien kommunizieren und sich miteinander abstimmen. Ein weiteres Zielgeschäftsgeld der Telekommunikationsbranche sind Gesundheitsdienstleistungen. Die Deutsche Telekom hat bereits Angebote zur telemedizinischen Betreuung von Diabeteskranken. Auch Finanzdienstleistungen sind von Interesse für die Telekommunikationsbranche. Dank der wachsenden Verbreitung von Smartphones dürften sich mobile Bezahldienste durchsetzen, wofür auch die Zusammenarbeit von Vodafone, Telefónica O2 und Deutsche Telekom beim Bezahldienst mpass spricht.