Cloud Computing: Deutsche Unternehmen bleiben eher zurückhaltend
Cloud Computing begegnen die deutschen Unternehmen bislang eher zurückhaltend. Die Mehrheit der Unternehmen setzt entweder keine Cloud Computing-Lösungen ein oder nutzt konservative Varianten wie Software-as-a-Service. Die Ziele der Unternehmen, die sich mit Cloud Computing befassen, sind mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz. Allerdings wurden diese Ziele teilweise bisher noch nicht erreicht. Auch ist die Umsetzung mit mehr Aufwand als erwartet verbunden. Die Unternehmen haben zudem immer noch maßgebliche Bedenken beim Einsatz von Cloud Computing für geschäftskritische Anwendungen und Kernprozesse. Der wichtigste Treiber für die Einleitung von Cloud Computing-Projekten ist die IT-Abteilung. Das sind die Ergebnisse des Deloitte-Reports „Cloud Computing in Deutschland“ für den Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie, Fertigung und Financial Services mit einem jährlichen Umsatz vom mehr als 100 Millionen Euro durchgeführt wurde. Cloud Computing bietet den Nutzern viele Vorteile. Es gibt drei Typen: die „klassische“ externe, Cloud, die private Cloud und eine Hybridform. Bei den Servicemodellen spielen hauptsächlich Software-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Infrastructure-as-a-Service eine Rolle.
Cloud Computing bei Unternehmen noch am Anfang
Cloud Computing wird von den Befragten eher konservativ und skeptisch betrachtet. Knapp 60 Prozent der Befragten nutzen prinzipiell keine Cloud Computing-Lösung und planen auf absehbare Zeit auch keinen Einsatz. Die Gründe dafür sind die Angst vor Kontrollverlust und mangelnde Datensicherheit. Bei nur 20 Prozent der Unternehmen, die Cloud Computing nutzen, hat dies strategische Gründe. Die Gründe heißen Wirtschaftlichkeit, funktionale Vorteile und Verfügbarkeit von Services. Allerdings haben 50 Prozent der Befragten ihre Ziele noch nicht erreicht.
Cloud Computing meist als Software-as-a-Service-Variante
Nutzen Unternehmen Cloud-Computing, so wählen sie meist die Software-as-a-Service-Variante. Platform-as-a-Service und Infrastructure-as-a-Service werden zurzeit bestenfalls als Pilotprojekte erprobt. Im Fokus stehen dabei vor allem die Kosten und – bei den Private Clouds – die Compliance. Private Clouds werden aus Kontrollgründen eher gewählt als Public Clouds oder Hybridlösungen. Die Pilotprojekte haben gezeigt, dass die Umsetzung von Cloud Computing-Lösungen oft mit mehr Aufwand verbunden ist als erwartet. Damit wird die signifikante Kostenreduktion ein nur mittelfristig zu erreichendes Ziel. Trotzdem will die Mehrheit der Befragten Cloud Computing und nicht ihre früheren Lösungen nutzen. Allerdings will ein Viertel zunächst nur den Status quo halten und weitere Entwicklungen abwarten.
IT ist Treiber für Cloud Computing
Cloud Computing ist fast nur ein reines IT-Thema. In mehr als einem Drittel der Fälle gibt die Unternehmens-IT den Anstoß für Cloud Computing, in 40 Prozent kommt er von IT- und Fachabteilungen zusammen. Nur in 14 Prozent der Unternehmen ist eine Fachabteilung direkt der Treiber. Die Cloud Computing-Lösungen werden zurzeit vor allem in Bereichen mit leicht standardisierbaren Prozessen eingesetzt. Cloud Computing hat in Deutschland gegen ein Vertrauensdefizit zu kämpfen. Zwar werden die Vorteile gesehen, aber die Skepsis ist in vielen Fällen größer. Unter den fünf am besten etablierten Cloud-Anbietern ist kein deutsches Unternehmen. Hier herrscht also deutlicher Nachholbedarf.
(Quelle: https://www.deloitte.com/view/de_DE/de/presse/pressemitteilungen/45eafaf4d4e9d210VgnVCM2000001b56f00aRCRD.htm)