Basel III, die neuen Regelungen für verbesserte Kapital- und Liquiditätsausstattung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, werden vom Bankenverband begrüßt, da sie ein sehr wichtiger Schritt für mehr Stabilität der weltweiten Kreditwirtschaft sind. Auch wenn Basel III nach Meinung des Bankenverbandes zu Recht Kern der Finanzmarktreform sind, gibt es einige nicht zielführende Maßnahmen, z. B: die geplante Einführung einer Leverage-Ratio. Diese würde sowohl für die Banken als auch für die Volkswirtschaft erhebliche negative Auswirkungen haben und könnte die risikobasierten Kapitalnormen umgehen, was nicht akzeptabel ist. Außerdem sind wichtige Themen, z. B. die Behandlung „systemrelevanter Risiken und Institute“ noch weitgehend ungeklärt.
Basel III erfordert hohen zusätzlichen Kapitalbedarf bei Banken
Die quantitative Auswirkungsstudie (QIS) zeigt schon, dass die weltweite Kreditwirtschaft durch Basel III einen erheblichen zusätzlichen Kapitalbedarf von fast 600 Milliarden Euro haben wird. Die zeitgerechte Erfüllung der neuen Vorgaben wird einiger Anstrengungen bedürfen. Dabei haben die privaten Banken schon große Fortschritte für eine bessere Kapitalausstattung gemacht. Dank ihrer tragfähigen Geschäftsmodelle können sie die Vorgaben umsetzen. Allerdings sollten die Regelungen nach Meinung des Bankenverbands national und global insgesamt betrachtet werden, um eine Überforderung der deutschen Banken zu vermeiden und die Kreditversorgung der Wirtschaft weiterhin zu gewährleisten. Am wichtigsten sei die gleichzeitige globale Einführung von Basel III; auch in den USA, wo Basel II bis heute nicht umgesetzt ist. Deshalb müssen die europäischen Richtlinien (CRD IV) international koordiniert weiterentwickelt werden.