Die wichtigsten Vorhersagen für die IT-Branche bis 2015 hat Gartner nun auf Grundlage der Analysen durch alle Marktforschungsbereiche erstellt. Insbesondere acht Trends werden hervorgehoben. Diese Trends und einschneidende Ereignisse werden das Wesen der Unternehmenslandschaft im nächsten Jahr und darüber hinaus verändern. Die Vorhersagen in diesem Jahr drehen sich vor allem um die veränderte Rolle, die IT-Organisationen und Technologien für alle Beteiligten, angefangen bei den Mitarbeitern bis zur ganzen Welt. Die Top-Vorhersagen machen die ökonomische und gesellschaftliche Verbindung zwischen Technologie-Entscheidungen und deren Auswirkungen deutlich. Das berichtet das Online-Magazin silicon.de.
Online-Sabotage wird kritische Infrastrukturen der G20-Staaten beschädigen und zerstören
Mittels Online-Sabotage sollen bis 2015 kritische Infrastrukturen der G20-Staaten beschädigen und zerstören. Derartige Angriffe können gleichzeitig auf verschiedenen Systemen durchgeführt werden, um maximale Ergebnisse sicherzustellen. Als Beispiel nennt Garner IT Angriffe auf Börsen, Chemie- Nuklear- und Energie-Konzerne sowie Mobilkommunikation. Abgesehen vom direkten Schaden können solche Angriffe langfristige Auswirkungen haben.
Firmengewinn durch IT wird Grundlage für Gehälter der Global-2000-CIOs
Der Anteil des Firmengewinns, der auf IT zurückzuführen ist, wird die Berechnungsgrundlage für die Gehälter des Großteils der Global-2000-CIOs. Mithilfe zahlreicher IT-Initiativen lässt sich der Gewinn eines Unternehmens beeinflussen. Da Management und Aufsichtsrat den direkten Erfolg der IT-Initiativen zunehmend voraussetzen werden, wird bis 2015 der Anteil der IT-Projekte am Unternehmensgewinn der entscheidende Faktor zur Ermittlung von Bonus-Zahlungen sein.
Intelligenter IT-Einsatz steigert IT-Ausgaben pro Mitarbeiter
Unternehmen mit intelligenter IT-Strategie werden ihre IT-Ausgaben pro Mitarbeiter bis 2015 um 60 Prozent steigern, da sie von einer Vielzahl interner und externer Kräfte profitieren werden. Dank Konsolidierungs-, Optimierungs- und Kostentransparenz-Programmen werden IT-Investitionen mehr anerkannt, hinzu kommen die gesunkenen und eingefrorenen Personalkosten, durch die die führenden Unternehmen der Branche unerwartet IT-Produktivität gewinnen. Und dies führt zu den steigenden IT-Ausgaben pro Mitarbeiter.
Arbeitszeit im IT-Services-Bereich sinkt dank Tools und Automatisierung
Die Arbeitszeit im IT-Services-Bereich wird um 25 Prozent sinken dank Tools und Automatisierung. Damit entwickelt sich die IT-Services-Industrie wie andere Industrien, weg vom Handwerk zu einem industrialisierten Modell. Der Einsatz von Tools und Automatisierung wird durch Cloud Computing begünstigt. Damit könnte sich die Industrie von der Kunden-Filiale zur automatisierten Lieferung von IT-Services. Dadurch können Service-Provider die Kosten senken und ihre Produktivität erhöhen.
Nicht-IT-Unternehmen werden zu Cloud Service Providern
20 Prozent der globalen Nicht-IT-Unternehmen werden bis 2015 zu Cloud Service Providern. Dadurch werden IT-Entscheidungen, die nicht in der IT-Abteilung gefällt werden, gewichtiger. Die IT-Abteilungen können dadurch ihren Wert im Unternehmen neu definieren, indem sie Cloud-basierte Services einsetzen oder anbieten.
Firmen-Applikationen oder Privat-Geräte werden von Unternehmen unterstützt
Firmen-Applikationen oder Privat-Geräte werden bis 2014 von 90 Prozent der Unternehmen unterstützt. Schon jetzt unterstützen die Unternehmen immer mehr firmeneigene Applikationen auf privaten Notebooks und Smartphones der Mitarbeiter unterstützt. Es sind die Mitarbeiter, die lieber ihre Privatgeräte als die altmodischen Firmengeräte nutzen, die den Trend zu mobilen Geräten antreiben. Bei der IT stehen nun nicht mehr Geräte, Infrastruktur und Applikationen, sondern der Austausch von Informationen und die Interaktion mit Partnern im Vordergrund.
Einsatz von Tablet-PCs wird von Unternehmen unterstützt
Der Einsatz von Tablet-PCs wird bis 2013 von 80 Prozent der Unternehmen unterstützt. Das iPad von Apple ist vermutlich erst der Anfang einer ganzen Reihe von Media-Tablets, die auf den Konsum von Inhalten und die Kommunikation fokussiert sind und nicht auf die Produktion von Inhalten. Entsprechend werden die Support-Anforderungen der Unternehmen für Media-Tablets sehr unterschiedlich sein. Zumindest wird allerdings der Support der privaten Geräte sein, die von Mitarbeitern genutzt werden, z. B. für E-Mail- oder Kalenderfunktionen, angeboten werden.
Online-Freunde zum Teil Social Bots bis 2015
Zehn Prozent der Online-Freunde werden bis 2015 keine Menschen mehr sein, sondern „Social Bots“. Bisher gehört zur Social Media-Strategie die Präsentation, das Zuhören und Mitreden sowie die engagierte Interaktion. Viele Unternehmen haben zwar bereits einen entsprechenden Auftritt und nutzen Twitter, Facebook und RSS-Feeds. Bis 2015 wird es eine zunehmende Automatisierung des Engagements im Social Web geben, sodass Social Bots, automatisierte Software zur Interaktion mit Communities und Nutzern, die Interaktion übernehmen können.