Die Zahl der Unternehmensgründungen ist im Jahr 2008 bereits zum vierten Mal im Folge gesunken, diesmal um gut sieben Prozent auf 206.000. Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Am stärksten betroffen waren der Bausektor und der Handel, während sich in den Branchen Maschinenbau sowie Mess- und Steuerungstechnik noch eine positive Entwicklung bei Unternehmensgründungen zeigt. Das zeigen die aktuellen Auswertungen des Mannheimer Unternehmenspanels durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim.

Konjunktur sorgt für Rückgang bei Unternehmensgründungen
Der Rückgang der Unternehmensgründungen in Deutschland hat zwei Gründe. Zum einen gab es im Jahr 2008 weniger so genannte chancenorientierte Gründungen wegen der Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds. Normalerweise werden diese Unternehmensgründungen in einem positiven konjunkturellen Umfeld umgesetzt, da dies die Erfolgsaussichten verbessert. Gründungen, die sozusagen aus der Not erfolgten gab es 2008 auch nicht in erhöhtem Maße, da die Krise sich erst im Laufe des Jahres 2009 auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt hat. Somit hat die stärkere Gründungsdynamik, die sich für gewöhnlich bei steigenden Arbeitslosenzahlen beobachten lässt, noch nicht eingesetzt.

Rückgang von Unternehmensgründungen in fast allen Branchen
Der Rückgang der Unternehmensgründungen ist in fast allen Branchen zu beobachten. Die Zahl der Gründungen im produzierenden Gewerbe sank um zehn Prozent, was vor allem auf den Rückgang der Gründungen im Bausektor zurückzuführen ist. Der Bausektor dominiert die Anzahl der Gründungen im produzierenden Gewerbe, hat aber einen Rückgang von 15 Prozent bei den Gründungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Mit einem Rückgang von elf Prozent liegt der Handel auf Platz 2. Der Rückgang der Gründungen im Dienstleistungssektor war relativ gering, während die Branchen Maschinenbau, Mess- und Steuerungstechnik eine positive Entwicklung verzeichnen konnten.