Das Bundeskabinett hat im November 2014 das Gesetz zum Kleinanlegerschutz beschlossen, ohne dass die Kritik von Start-ups und Verbänden am Entwurf vom Juli zu berücksichtigen, wodurch die Finanzierung von Start-ups in Deutschland gefährdet wird. Das Gesetzt untergräbt das Ziel der Bundesregierung, Start-ups in Zukunft besser zu unterstützen. Aus dem Kleinanlegerschutzgesetz ergeben sich viele bürokratische Hürden für Crowdinvesting, zudem wird das
Gewinnen neuer Investoren schwieriger. Anleger haben keine Chance, in Start-ups zu investieren. Nach Meinung des BITKOM benötigen Investoren in Start-ups nicht denselben Schutz wie Sparer, die ihr Geld in klassische Geldanlagen mit einer gewissen Sicherheit stecken möchten, da sie das finanzielle Risiko kennen.
Obergrenzen für Investitionen sind zu niedrigDas Kleinanlegerschutzgesetz will Kleinanleger bei Investitionen schützen. Es soll Ausnahmen für die Crowdfinanzierung von Start-ups geben, diese reichen aber laut BITKOM nicht aus. Es wird auf eine Prospektpflicht nur für Investitionsrunden bis 1 Million Euro verzichtet, Einzelinvestoren dürfen nur 1.000 Euro investieren. Bei entsprechenden Vermögens- oder Einkommensnachweisen gilt eine Obergrenze von maximal 10.000 Euro. In anderen Ländern, etwa Großbritannien, sind die Obergrenzen deutlich höher. Investoren werden durch die hohe Transparenz auf Crowdinvesting-Plattformen durch Nutzerkommentare und -diskussionen sowie die direkte Kommunikation mit den Gründern viel besser geschützt als bei klassischen Anlageprodukten mit gedruckten Prospekten.
Vorteil von Crowdinvesting wird durch neue Regelung zunichte gemachtGenerell müssen Start-ups künftig vor Crowdinvesting-Runden ein Informationsblatt erstellen und bei der Finanzaufsicht hinterlegen. Geldgeber müssen dann schon ab einer Beteiligung von 250 Euro diese Information ausdrucken, unterschreiben und per Post oder als Scan an die Crowdinvesting-Plattfom schicken. Ein entscheidender Faktor für den internationalen Erfolg und die wachsende Bedeutung von Crowdinvesting ist die Investition einfach per Mausklick. Das Ausdrucken eines Formulars macht diesen Vorteil nichtig und wirkt dem Ziel, Deutschland zum digitalen
Wachstumsland zu machen, entgegen.