Der Großteil der deutschen Banken (75 Prozent) fürchtet Konkurrenz durch branchenfremde Wettbewerber, vor allem in Bereich Services für Privatkunden könnten führende Plattformen ein starkes Interesse entwickeln. Die meisten Banken bieten noch keine neuen Mehrwertdienste via Handy oder Internet an, aber 20 Prozent planen ihr Wachstum mittels neuer Produkte und Serviceangebote. Dies zeigt die Studie Branchenkompass 2008 Kreditinstitute von Steria Mummert Consulting.
Administration vieler Finanzangebote durch Plattformen vereinfacht
Viele Bankkunden haben nicht nur eine „Stammbank“, sondern haben Konten, Geldanlagen und Finanzierungen bei verschiedenen Kreditinstituten. Jeder Deutsche hat durchschnittlich schon jetzt mehr als 1,8 Bankverbindungen. Diese über eine Internet-Plattform verwalten zu können, wird die Kunden ansprechen und an diesem Punkt kommen Anbieter aus anderen Branchen ins Spiel.
USA bietet schon Serviceplattformen an
In den USA sind solche Serviceplattformen aktuell sehr beliebt. Mithilfe eines Online-Passwortes können die Kunden auf alle Konten zugreifen, unabhängig vom Institut, auch Cash-Management-Instrumente werden den Kunden hier angeboten. In zwei bis drei Jahren sollen sich solche Plattformen auch in Deutschland etabliert haben. Sie bieten für beide Seiten Vorteile, für die Kunden Komfort und Service, für die Anbieter Nutzerdaten, die ihnen die Möglichkeit bieten, neue Vertriebskanäle zu erschließen.
Serviceplattformen in Deutschland müssen komfortabel und sicher sein
Bisher müssen die Bankkunden in Deutschland noch Software zur Verwaltung ihrer Konten, Kredite und Geldanlagen herunterladen, die Banken könnten aber mit relativ wenig Aufwand diesen Service auch direkt online anbieten. Damit wäre der Druck des Preiswettbewerbs ein wenig gemildert und die Kundenbindung gefestigt. Allerdings ist bei solchen Online-Dienstleistungen zu beachten, dass die deutschen Bankkunden nicht nur Wert auf Komfort, sondern auch auf Sicherheit legen, was in den USA nicht in so großem Maße der Fall ist. Dem muss also bei der Einführung von Serviceplattformen Rechnung getragen werden.