SEPA: Umstellungsumfang wird von vielen Unternehmen unterschätzt

SEPA (Single Euro Payments Area) steht schon fast vor der Tür, Unternehmen müssen bis zum 31. Januar 2014 den Zahlungsverkehr auf das neue Überweisungs- und Lastschriftverfahren umstellen. Allerdings unterschätzen viele Unternehmen die Bedeutung von SEPA und den Anpassungsaufwand, wie eine Umfrage der Haufe-Gruppe zeigt.

SEPA-Umstellung aufwändiger als EURO-Einführung
Die SEPA-Umstellung erfordert umfangreiche und komplexe Maßnahmen, die sogar mehrere Monate dauern können. Experten erwarten, dass die SEPA-Umstellung aufwändiger als z. B. die Einführung des EURO ist. Zwar ist die Zahl der Unternehmen, die die SEPA-Umstellung schon abgeschlossen haben, verglichen mit der Umfrage vom Juni/Juli 2013 deutlich gestiegen, viele Unternehmen haben aber noch Handlungsbedarf. An der Haufe-Umfrage im August/September haben 311 deutsche Unternehmen verschiedener Branchen teilgenommen, im Juni/Juli 575.

SEPA-Umstellung bei 19,4 Prozent der deutschen Unternehmen erfolgt
19,4 Prozent der deutschen Unternehmen haben die SEPA-Umstellung bereits abgeschlossen, im Juni/Juli waren es erst 6,5 Prozent. Bei 24,6 Prozent macht die SEPA-Umstellung Fortschritte (plus 5,5 Prozent). Aber 17,2 Prozent der Unternehmen haben noch keine Gläubigeridentifikationsnummer beantragt. Diese ist für die Nutzung der SEPA-Lastschriften unentbehrlich. Entsprechende Anträge können nur in elektronischer Form bei der Bundesbank in Abstimmung mit der Deutschen Kreditwirtschaft gestellt werden. Insgesamt haben viele Unternehmen noch akuten Handlungsbedarf.

Verspätete SEPA-Umstellung kann zu Liquiditätsproblemen führen
Der zeitliche Aufwand der SEPA-Einführung wird oft unterschätzt, was zu Zahlungsausfällen und Liquiditätsproblemen führen kann. Die Änderungen reichen von der Aktualisierung der Briefköpfe bis zur Integration der SEPA-Lastschriftmandate in die Unternehmensprozesse. Vor allem für die Anpassung der Softwarearchitektur ist ein ausreichender Vorlauf notwendig. Eine Befragung von ibi research zeigt, dass elf Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass die Umstellung ihrer Systeme erst nach dem 1. Februar 2014 abgeschlossen sein wird. Die Konsequenzen werden ernst sein, denn eine verzögerte Zahlungsabwicklung resultiert in hohen Kosten, außerdem drohen Liquiditätsengpässe, denn im Extremfall können Forderungen ab dem 1.2.2014 gar nicht mehr eingezogen werden. Eine Last-Minute-Strategie bei der SEPA-Umstellung ist daher nicht empfehlenswert.

(Quelle: http://presse.haufe.de/pressemitteilungen/detail/article/sind-deutschlands-unternehmen-auf-sepa-vorbereitet-kopie-1/)

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