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Offshoring nach Osteuropa lohnt sich für Unternehmen immer weniger
Das Auslagern von Unternehmensprozessen in osteuropäische Länder wie Polen, Tschechien, Ungarn oder die Slowakei lohnt sich für westliche Unternehmen immer weniger, da die Kosten wegen Lohnkosteninflationen und Währungsabwertungen immer mehr auf das westliche Niveau ansteigen. Asiatische Staaten, der Nahe Osten und Nordafrika konnten außerdem die Qualifikation und Verfügbarkeit von Arbeitskräften stark verbessern. Das zeigt der aktuelle Global Services Location Index (GSLI) der Top-Managementberatung A.T.Kearney.
Risikomanagement bei Offshoring spielt wegen Wirtschaftskrise größere Rolle
Momentan gibt es Verlagerungen bei der Dynamik des globalen Offshorings, weil die Unternehmen politische Risiken und Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter wegen der Wirtschaftskrise ganz neu bewerten. Das Risikomanagement bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Jetzt stehen nicht mehr nur Kosteneinsparungen im Vordergrund, sondern auch die Gewährleistung von Sicherung und Qualität bei der globalen Serviceerbringung. Global agierenden Unternehmen sollten bei einer Restrukturierung darauf achten, dass Fähigkeiten und Kompetenzen strategisch zu verteilen, anstatt nur auf wenige kosteneffiziente Standorte zu bauen.
Qualifikation der Arbeitskräfte wird immer wichtiger
Der wichtigste Faktor bei einer Outsourcing-Entscheidung sind immer noch die Kosten. Allerdings wird die Qualifikation der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte immer wichtiger, vor allem da der Fachkräftemängel in einigen Heimatmärkten globaler Unternehmen weiter zunimmt. Die Offshoring-Staaten investieren daher mehr in die Ausbildung entsprechender Arbeitskräfte. Obwohl die Offshoring-Aktivitäten wegen der globalen Wirtschaftskrise momentan zurückgehen, könnte der Anteil der Unternehmen mit Offshore-Mitarbeitern gerade als Resultat der Wirtschaftskrise weiter ansteigen. Die Unternehmen müssen ihren vollen Service beibehalten, aber die Kosten reduzieren, wobei Offshoring weiter eine wichtige Rolle spielt.
Etablierte mitteleuropäische Staaten verlieren Attraktivität
Die etablierten mitteleuropäischen Staaten wie Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei, die allesamt bevorzugte Zielländer für westeuropäische Unternehmen waren, verlieren wegen einer rapiden Kostensteigerung durch Lohnkosteninflation und Währungsabwertungen immer mehr an Attraktivität. Im Gegensatz dazu haben sich die „Low-Cost-Countries“ in Südostasien und dem Nahen Osten durch die Verbesserung von Qualität und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte im Ranking verbessert.
Naher Osten und Nordafrika sind wichtigste neue Offshoring-Regionen
Die wichtigsten neuen Offshoring-Regionen sind der Nahe Osten und Nordafrika. Der Gründe dafür sind die schnell wachsende Zahl von Fachkräften und die Nähe zu Europa. Ägypten, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Marokko konnten einen Platz unter den ersten 30 Ländern des Index ergattern. Indien, China und Malaysia sind weiterhin die führenden Nationen im Index. Das liegt an der einzigartigen Kombination aus Kostenvorteilen, gut ausgebildeten Mitarbeitern und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Vor allem Indien ist durch die Expansion der Offshoring-Firmen in andere Länder zur treibenden Kraft für das Wachstum der IT-Industrie geworden.
Onshoring durch steigende Arbeitslosigkeit begünstigt
Die Vereinigten Staaten konnten sich wegen dem fallenden Dollar und der damit verbundenen finanziellen Vorteile auf Platz 14 verbessern. Die Kategorie Mitarbeiter stellt für die USA eine besondere Stärke da. Das Interesse an Onshoring-Möglichkeiten wird durch die Kombination aus steigender Arbeitslosigkeit und dem politischen Druck, neue Arbeitsplätze zu schaffen, begünstigt. Auch in Deutschland, Großbritannien und Frankreich lässt sich dieser Trend beobachten. Diese Länder konnte ihre Position im GSLI verbessern.
(Quelle: http://www.atkearney.de/content/presse/pressemitteilungen_archiv_detail.php/id/50686/year/2009)