Die Deutschen stehen Multimedia zwar recht aufgeschlossen gegenüber, aber sie sind keine wirklichen Enthusiasten. Zwar ist die Infrastruktur gut ausgebaut und schnelle Internetverbindungen verbreiten sich immer weiter, aber Deutschland bietet noch einiges an Potenzial in diesem Bereich auf. Das trifft zum einen auf noch ungenutzte Möglichkeiten bei der Marktdurchdringung von Breitbandübertragungen und zum anderen auf die Personalisierung der medialen Inhalte auf die Altersgruppen, insbesondere in Bezug auf die individuelle Zusammenstellung und die Inhalte zu. Dies geht aus dem „Media Democracy“-Report von Deloitte hervor, für den 9.000 Verbraucher auf fünf Ländern befragt wurden. Der Report spiegelt die typischen deutschen Eigenschaften, nämlich Skepsis und Pragmatismus, wider, denn die Deutschen sind im Gegensatz zu den Amerikanern nicht einfach bereit mehr Geld für maximale Bandbreite oder neueste Entwicklungen zu zahlen. Allerdings sind sie auch nicht technikfeindlich, wie gerade die jüngere Generation zeigt.
Jüngere Zielgruppen nutzen Multimedia intensiv
Der Computer wird von mehr als 50 Prozent der Deutschen dem TV als Unterhaltungsmedium vorgezogen, für 26 Prozent ist das Handy vorzuziehen. Das trifft gerade auf die „Generation X“ (26 bis 42 Jahre) und die „Millenials“ (14 bis 25 Jahre). Für 81 Prozent der Generation X ist der PC bzw. das Notebook eines der drei wichtigsten medienrelevanten Geräte, sie gehen routiniert damit um und setzen Trends. 58 Prozent der Millenials nutzen Onlinegame-Seiten, für 44 Prozent ist der Computer ein Fernsehersatz. 42 Prozent würden mehr Inhalte downloaden, wenn sie mehr Bandbreite hätten, 32 Prozent würden dafür auch mehr zahlen.
Altersgruppen lernen voneinander
Die verschiedenen Altersgruppen lernen voneinander, was den Umgang mit den neuen Medien angeht, sodass sich die Nutzung in den Altersgruppen allmählich annähert. Die Millenials wachsen multimedial auf, für sie sind Web 2.0-Funktionalitäten eine Selbstverständlichkeit für Unterhaltung und Kommunikation. 30 Prozent der Generation X haben eigene Profile und Blogs auf Social Networking Sites und bei den 62- bis 75-Jährigen gestalten 40 Prozent regelmäßig nutzergenerierte Inhalte.
Personalisierung und Individualisierung der Internetinhalte ist wichtig
Die Deutschen legen besonderen Wert auf die zunehmende Personalisierung und Individualisierung der Internetinhalte. 53 Prozent der Millenials und 41 Prozent der Generation X betrachten sich als Produzenten und Publizisten eigener Inhalte. Alle Altersgruppen tendieren mehr zur selbst „hergestellten“ Unterhaltung je wichtiger PC und Smartphone für die Unterhaltung werden. Auch der user generierte Content gewinnt an Bedeutung, gerade Millenials nutzen mehr als die Hälfte der Online-Videozeit dazu, sich fremde Videos anzusehen, da diese origineller und unterhaltsamer seien.
Online-Werbung sehr einflussreich
Für werbetreibende Unternehmen ist es wichtig, dass die Deutschen Internet-Werbung akzeptieren und für wirksam halten. 57 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Internetwerbung großen Einfluss hat, weniger als TV-Werbung, aber mehr als Printwerbung. Die Akzeptanz der jungen Zielgruppe lässt sich durch Mehrwerte oder zielgruppenadressierte Werbung steigern.
Internet wird für Wahl 2009 genutzt werden
Der Wahlkampf in den USA hat gezeigt, dass das Internet auch für die Politik immer wichtiger wird. Beim aktuellen hessischen Wahlkampf wurde das Internet auch genutzt, was darauf schließen lässt, dass auch beim Bundestagswahlkampf derartige Aktivitäten genutzt werden. Durch das Internet können die Politiker die Wähler auf ganz neue Art ansprechen. Aber auch im Bereich Verwaltung wird das Internet immer wichtiger.