Marketing: Unternehmen haben Nachholbedarf bei Conversion-Optimierung und Usability
Die Möglichkeiten zur Optimierung der Conversion-Rate der Online-Maßnahmen werden von vielen Marketern noch nicht voll ausgenutzt, wie eine neue Experten-Studie im Auftrag der Messe Frankfurt in Zusammenarbeit mit promio.net zeigt. So halten 87 Prozent der Befragten das Thema Conversion für wichtig bis sehr wichtig, aber 20 Prozent messen die Performance ihrer Online-Kanäle entweder gar nicht oder leiten aus den Ergebnissen keine entsprechenden Maßnahmen ab. Zudem ist das Online-Marketing für 78 Prozent der Befragten eine ganzheitliche Kette, aber mehr als die Hälfte der Befragten verbessert nur einzelne Schritte. Nur 29 Prozent der Marketer nutzen Möglichkeiten zur Steigerung der Conversion-Rate wie Warenkorb-Abbrecher-Mailings. Eigene Kennzahlen für die Online-Marketingstrategien haben nur 55 Prozent der Unternehmen. Für die Studie wurden im Vorfeld der Email-Expo, Search-Expo und UX-Expo Marketingverantwortliche aus ganz Deutschland online befragt.
Websites führen Online-Marketing-Mix an
Websites führen mit 89 Prozent den Online-Marketing-Mix an, gefolgt von E-Mailing (82 Prozent), SEO (62 Prozent) und SEA (56 Prozent). Danach kommen Social Media mit 49 Prozent und Bannering mit 44 Prozent. 97 Prozent der SEA-Nutzer messen ihre Maßnahmen aus, 91 Prozent der E-Mailer führen Auswertungen durch und je 83 Prozent prüfen die Ergebnisse von Bannering und Online-Shops. Mit 65 Prozent liegt SEO hier etwas zurück.
Regelmäßige Messungen bedeuten meist auch Optimierungen
97 Prozent der Unternehmen, die Suchmaschinen-Marketing betreiben, optimieren ihre SEA-Performance regelmäßig oder zumindest hin und wieder, bei der SEO-Performance sind es 82 Prozent. 13 bzw. 18 Prozent arbeiten hierbei mit einer Agentur zusammen. 65 Prozent erarbeiten sich die Keywords allein, 40 Prozent erhalten sie von SEA-Anbietern. Bei den E-Mailern optimieren 80 Prozent regelmäßig bzw. ab und zu ihre Performance und zwar ohne fremde Hilfe. Die Bedeutung von Messung und Optimierung nimmt bei Social Media zu, 63 Prozent der Unternehmen messen die Performance ihrer sozialen Netzwerke. Von diesen optimieren 31 Prozent ihre Maßnahmen regelmäßig und 30 Prozent hin und wieder.
Usability & User Experience ist noch ausbaufähig
Eine Optimierung der Usability/User Experience (UX) steigert die Conversion Rate nachweisbar, trotzdem werden nur 67 Prozent der Online-Shops regelmäßig optimiert, von diesen 17 Prozent mithilfe einer Agentur. Nur 42 Prozent der Befragten stimmen der Aussage „UX spielt für eine große Rolle. Wir machen daher für unsere Software-Produkte, Website, Shops etc. Usability-Tests“ zu. Dies ist möglicherweise durch den Mangel an einfachen Test- und Auswertungsmöglichkeiten wie bei SEA erklärbar. Laufende Anpassungen sind hier meist problemlos möglich, die Ergebnisse sind schnell abrufbar. Usability-Optimierungen sind aber offenbar noch ein wenig greifbares Konzept. Zwar gibt es effektive und einfache Methoden und Optimierungsmöglichkeiten, aber oft wird angenommen, dass die Auswertung aufwändig ist und zu weitreichenden Änderungen für die Webseiten oder Shops führt. Big Player wie Amazon profitieren von einer professionellen Optimierung mit Conversion-Raten von bis zu zehn Prozent und mehr. Die Usability-Branche muss daher noch viel Aufklärungsarbeit leisten.
Investitionen vor allem in E-Mail-Marketing
25 Prozent der Befragten wollen verstärkt in UX investieren, während es nur 20 Prozent beim Bannering sind. Das E-Mail-Marketing liegt bei den geplanten Investitionen aber an der Spitze, 53 Prozent wollen hier investieren. Bei SEO und Website sind es je 51 Prozent. In 2011 wollten noch die meisten Unternehmen in Social Media investieren, in 2012 sind es nur noch 47 Prozent.
(Quelle: PM Messe Frankfurt)