Die weltweiten M&A-Aktivitäten sind in der ersten Hälfte in 2011 nach der Belebung in 2011 wieder zurückgegangen. Das zeigt der ZEW-ZEPHYR M&A-Index, der die weltweit abgeschlossenen Fusionen und Übernahmen abbildet. Der ist im Mai 2011 unter seinen Ausgangswert von 100 Punkten gesunken, was zuletzt im Krisenjahr 2009 vorkam. Allerdings war der Rückgang des ZEW-ZEPHYR M&A-Indexes geringer als noch Ende 2010 prognostiziert, was vor allem an den insgesamt guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen liegt. Der Index ist im Juni 2011 bereits wieder auf 102 Punkte gestiegen, was auf eine anhaltende Seitwärtsbewegung hinweist.

M&A-Aktivitäten: Kraftvolle Impulse fehlen
Für eine neue globale Fusionswelle wie in 2007 und 2008 fehlen kraftvolle Impulse. Während in einigen Branchen wie den Börsenbetreibern bereits Übernahmeversuche intensiviert werden, ist der Funke auf andere Branchen noch nicht übergesprungen. Auch Gerüchte zu bevorstehenden Übernahmen und Fusionen in ersten Halbjahr 2011 ist etwa auf dem gleichen Niveau wie im letzten Halbjahr 2010.

Globaler M&A-Markt unberührt von Rekordgewinnen und hohen Aktienkursen
Zwar verzeichnen viele Unternehmen derzeit Rekordgewinne und die weltweiten Aktienindizes verlaufen positiv, auf den M&A-Markt hat das aber kaum einen Einfluss. Zumindest profitieren die M&A-Aktivitäten nicht von den derzeit hohen Aktienkursen, die bei M&A-Geschäften oft „Tauschmittel“ sind. Scheinbar spielt hier eine gewisse Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Wirtschaft, die nicht unbegründet ist, eine Rolle. Das zeigen die Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung, die im Juni im Rahmen des monatlichen ZEW-Finanzmarkttests erhoben werden. Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch wichtigen Ländern der Eurozone mangelt es an Optimismus. Damit ist weiterhin unklar, ob und wann es ausreichend kraftvolle Impulse für eine erneute Belebung der M&A-Aktivitäten geben wird.