Einer Studie des Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) zufolge, die auf den Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) beruht, besteht ein Zusammenhang zwischen der Risikobereitschaft des Unternehmers und der Überlebensdauer des Unternehmens. Dazu wurde zunächst die Risikoeinstellung der Unternehmer ermittelt, danach wurde unter Berücksichtigung einiger anderer Faktoren die Wahrscheinlichkeit für das Ausscheiden aus der Selbstständigkeit für jede einzelne Gruppe ermittelt. Sowohl für die besonders Risikoscheuen als auch für die sehr Risikobereiten lag die Wahrscheinlichkeit im folgenden Jahr aus der Selbstständigkeit auszuscheiden bei 12,5 Prozent, während es bei den durchschnittlich Risikobereiten nur bei 7,5 Prozent lag.

Je höher das Risiko, desto höher der Ertrag und die Gefahr des Misserfolgs
Die Erklärung für den Zusammenhang ist recht einfach: Je höher das Risiko der Geschäftsidee, desto höher ist auch der erwartete Ertrag, aber auch die Gefahr des Misserfolgs. Nicht ganz so risikofreudige Unternehmer müssen zwar automatisch mit einem geringerem Ertrag rechnen, haben aber auch ein geringeres Risiko zu scheitern. Für die am wenigsten risikofreudigen Unternehmer lohnt  sich die Selbstständigkeit oft gar nicht, da sie bei dem geringen Ertrag und dem geringen Risiko als Angestellte besser da stünden. Leider merken die Unternehmer dies erst, wenn sie schon selbstständig sind, was zu einer höheren Aufgabequote führt. Deshalb ist es wichtig, dass Existenzgründer sich vorher Gedanken über ihre Risikobereitschaft machen.

Fazit
Personen, die sich selbstständig machen wollen, sollten sich vorher genauestens überlegen, wie risikobereit sie sind, denn dies hat Auswirkungen auf ihren Erfolg. Personen, die sehr risikofreudig sind und Personen, die sehr risikoscheu sind, scheitern öfter in ihrer Selbstständigkeit als Personen, die nur durchschnittlich risikobereit sind. Das liegt daran, dass mit dem Risiko zwar der erwartete Ertrag, aber auch die Gefahr zu scheitern steigt. Weniger risikobereite Unternehmer gehen ein geringeres Risiko ein mit ihrer Geschäftsidee, was ihren Ertrag automatisch verringert, sodass sie angestellt besser da stünden.