Ende des Jahres 2012 wurden die Unternehmen der
Telekommunikation, der Unterhaltungselektronik und der Informationstechnologie 1,02 Millionen Arbeitnehmer beschäftigen, so der Digitalverband Bitkom. In den letzten fünf Jahren wurden so 135.000 Arbeitsplätze geschaffen. 2015 gab es bereits 25.000 neue Arbeitsplätze. Die Bitkom-Branche bleibt der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber hinter der Maschinenbauindustrie. Arbeitsplätze werden dabei ausschließlich im Bereich der Informationstechnologie geschaffen. Auf diesen Bereich entfallen 794.000 Beschäftigte. Im Gegensatz dazu sind es in der
Telekommunikationstechnologie 199.000 und in der Unterhaltungsindustrie 9.000 Beschäftigte. Die Entwicklung ist hier rückläufig. Die Wachstumsprognose wurde allerdings vom Verband für das Jahr 2015 angehoben. Im Jahr 2015 stieg der Umsatz mit ITK-Produkten und Diensten um 1,9 Prozent auf 156 Milliarden an. Eigentlich erwarteten die Unternehmen nur ein Plus von 1,5 Prozent. Für diese Entwicklung sind im Wesentlichen drei Faktoren verantwortlich. Ein Faktor ist das bessere Geschäft mit IT-Hardware wie Servern und Halbleitern gewesen. Ein zweiter Faktor war ein kräftiges Umsatzplus bei
Smartphones. Und als letzter Faktor ist eine positive Entwicklung bei den Internetzugängen zu nennen. Bei den einzelnen Segmenten müssen allerdings Unterschiede gemacht werden. Endgeräte wie
Smartphones haben eine Wachstumsrate von über fünf Prozent bei den Umsätzen erzielt. Zudem erzielte die Software einen Umsatzplus von 5,4 Prozent. Die
Telekommunikationsdiensten erwirtschafteten eine Umsatzverlust von 0,3 Prozent und die Unterhaltungselektronik sogar ein Umsatzrückgang von 3,8 Prozent.
Gründe für das WachstumDie Informationstechnologie bleibt der Wachstumsmotor in der Branche. Laut Bitkom kam es im Jahr 2015 noch zu einer Steigerung von 3,5 Prozent mit einem Umsatz von 80,4 Milliarden. Im Softwarebereich wird ein Plus von 5,4 Prozent auf 20,1 Milliarden prognostiziert. Der Geschäftsbereich mit IT-Dienstleistungen wie IT-Beratung und Projektgeschäften hat sich 2015 um ca. 3 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro gesteigert. Großer Vorteil für die Anbieter ist hierbei die Tatsache, dass sich im Zuge der digitalen Transformation der Wirtschaft Unternehmen aller Branchen auf die Digitalisierung ausgerichtet haben. Im Jahr 2015 hat sich ebenfalls der Umsatz mit IT-Hardware stark verbessert. Grund dafür war neben einer steigenden Nachfrage nach Servern vor allem eine starke Umsatzsteigerung bei Halbleitern. Zudem werden die verstärkte Vernetzung in der industriellen Fertigung und der damit einhergehende Digital-Boom im Automobilesektor als weitere Faktoren gesehen. Insbesondere die Industrie 4.0 und die intelligente Mobilität steigern die Nachfrage nach Halbleitern. Autos sind heute schon komplexe Computer, in Zukunft werden sie vernetzte Rechenzentren sein. Das geben auch die
Marktzahlen so wieder.
Wie läuft die NachfrageDie steigende Nachfrage nach Geräten und
Infrastruktursystemen ist zum größten Teil für das Plus von 0,9 Prozent im
Telekommunikationsmarkt verantwortlich. Im Jahr 2015 sollte in dieser Branche ein Gesamtumsatz von 65,8 Milliarden Euro erreicht werden. Ein Plus von 9,8 Milliarden Euro erreichten
Smartphones und andere Endgeräte. Auf dem Smartphone-Sektor fällt auf das der Trend zu größeren Displays, mehr Speicher und auch einem teureren Anschaffungspreis geht. Da die
Smartphones sich immer mehr in unseren Alltag integriert haben, sind die Menschen auch öfter bereit, mehr Geld für diese Geräte auszugeben. Aber auch das Geschäft mit
Infrastruktursystemen, welches um 3,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro wachsen soll, entwickelte sich im Jahr 2015 durchaus positiv. Hier zahlen sich die hohen Investitionen der Netzbetreiber aus. Für den Ausbau unerlässlich ist die Nutzung der im Jahr 2015 versteigerten 700-Mhz-Frequenzen für den Mobilfunk der nächsten Generation. Um die Frequenzen wirklich nutzen zu können, brauchen die Netzbetreiber verbindliche Termine. Nur so kann der Ausbau vorangebracht werden. Allerdings dämpfen die rückgängigen Zahlen der
Telekommunikationsdienste (0,3 Prozent) die Erwartungen auf dem
Telekommunikationsmarkt. Besonders die Umsätze bei Sprachdiensten gingen zurück. Beim Festnetz waren 7,5 Prozent und im Mobilfunk-Bereich sieben Prozent. Die große Herausforderung wird es in Zukunft sein trotz Verluste weiter Investitionen zu tätigen. Die Unterhaltungstechnik befindet sich weiterhin in einem Abwärtstrend. Allerdings ist der Rückgang nicht mehr so stark wie im Jahre 2013. In diesem Jahr gab es einen Umsatzrückgang von 14,8 Prozent. 2014 lag der Rückgang bei 5,3 Prozent und im Jahr 2015 waren es nur noch 3,8 Prozent (9,8 Milliarden). Gründen für den Rückgang sind der Preisverfall der Geräte und die neue Konkurrenz, welche die
Smartphones und Tablets im Gegensatz zur klassischen Unterhaltungstechnik darstellen.
Prognose für die ZukunftIm Jahr 2016 wird ein Wachstum von 1,5 Prozent auf 158,4 Milliarden Euro für den Gesamtmarkt der ITK erwartet. Es wird generell ein Rückgang mit dem PC-Geschäft und anderen Endgeräten der
Telekommunikation prognostiziert. Zudem haben Autohersteller wie VW mit ihrem Skandal das Vertrauen in der IT-Branche nicht gerade verbessert.
(Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Erstmals-mehr-als-eine-Million-Beschaeftigte-in-der-ITK-Branche.html)