In vielen Telekommunikations-Unternehmen wird zurzeit mehr Wert darauf gelegt, die Betriebskosten zu senken und die Stammkunden fest an sich zu binden. Fast 70 Prozent der Branchen-Unternehmen geben an, dass es wesentliche Veränderungen geben muss, wenn man dem Marktdruck standhalten und die steigende Nachfrage und die immer billigeren TK-Dienstleistungen bewältigen will. Viele Unternehmensvorstände befürchten, dass sie in Zukunft nur noch als reine Anschlussanbieter fungieren oder nur noch auf einen reinen Netzbetreiber reduziert werden. Eine Minderheit der Studienteilnehmer ist der Ansicht, dass durch eine bessere Integration von Festnetz- und Mobilfunk im Anbieten von Inhalten und Einbinden digitaler Dienste Dritter eine positivere Zukunft liegt. Die Unternehmen müssen sich entscheiden, ob sie lieber vollwertiger digitaler Navigator oder ein einfacher Daten-Versorger sein möchten. Dies war das Ergebnis einer Studie mit 60 Telekommunikationsvorständen in Europa.
Europäische TK-Konzerne müssen den Preisdruck und den Investitionsbedarf im Auge behalten
Auf die in vielen Märkten notwendige Konsolidierung haben zahlreiche Unternehmen gesetzt. Diese Konzentration bringt die notwendige Größe, um die neuen Dienste anbieten zu können, so dass sich die Investitionsanforderungen auch wieder besser mit der Rentabilität decken können. Brüssel und die meisten Hauptstädte sehen diese Entwicklung positiv. Will man nicht noch weiter aus der Telekom-Wertschöpfungskette gedrängt werden, muss die Branche weitere und klarere Veränderungen in der Regulierung anstreben. Auf dem Spiel stehen 50 bis 70 Prozent der Arbeitsplätze in der IT-Branche und die notwendig gebrauchten Investitionen in der Infrastruktur. Zudem müssen mehr digitale Mehrwertdienste von den TK-Konzernen angeboten werden. Hauptziel sollte die Einbindung der Dienste Dritter sein. Man sollte sich nicht vor der Konkurrenz mit Geräteanbietern wie Apple, Samsung oder den „Over-The-Top“-Playern wie Facebook, Google und Netflix zurückziehen. Neue Service- und Vertriebs-Angebote sollten diese Produktangebote erweitern. Die USA und Asien sind in dieser Entwicklung hier Vorbild. Von 2014 bis 2018 wird der mobile Datenverkehr sich wahrscheinlich um 61 Prozent pro Jahr steigern und der Datenverkehr im Festnetz um jährlich 20 Prozent. Der Preisdruck die Preise zu senken und zu investieren wird auf die Konzerne immer größer. Die finanziellen Aussichten der Telekommunikationsunternehmen sind gemischt.
Demnach hat die Konsolidierung der Branche an Dynamik hinzugewonnen. Hierbei werden nicht nur Netzwerk-Kooperationen oder Zusammenschlüsse unter Mobilfunkanbietern berücksichtigt. Auch integrierte Telekommunikationsgruppen und Kabelunternehmen und Festnetzanbieter haben Transaktionen geprüft oder Angebote gemacht. Diese Fokussierung ist auch nötig, wenn man eine verbesserte Ausgangsbedingungen für TK-Unternehmen und größere und effizientere Märkte schaffen will. Zudem müssen aber auch grundlegende Änderungen an Geschäfts- und Betriebsmodellen vollzogen werden, um für die Zukunft geschäftlich gut aufgestellt zu sein.
Kundenumsätze müssen gesteigert und die Betriebskosten gesenkt werden
Die Kostenstrukturen von Europas TK-Konzernen werden an die niedrigere Umsatzerwartung angepasst. Hierdurch können sie sich weitere Investitionen in die europäische Breitbandinfrastruktur und qualitative hochwertige Dienstleistungen sichern. Zur Kostensenkung werden Maßnahmen über die Betriebskosten hinaus ausgeweitet und beinhalten immer mehr auch die kommerziellen Kosten, wie Kommissionen und die Stützung der Telefone. Bei Investitionsprogrammen liegt das Hauptaugenmerk immer mehr auf Effizienz. Am wichtigsten ist die Optimierung der Netze, deren Wirkung ist als Erfolgsfaktor heutzutage noch entscheidender. Themen wie Netzwerk-Outsourcing und -Kooperation sind zum Standard auf der CTO Agenda geworden. Der Konsolidierungsdruck auf die TK-Konzerne wird durch die Investitionsanforderungen für Hochleistungsnetzwerke erhöht. Zudem erfordern sie auch grenzüberschreitende Netzwerbereitstellung und Betriebsmodelle. Allerdings sind die Kosten nicht alles. Viele Betreiber glauben nicht mehr, dass sie ihren Marktanteil organisch wesentlich erhöhen können. Nur noch über Zukäufe und die Ausweitung des Produktangebots auf „Quad Play“ (Festnetz, Mobilfunk, Daten, IPTV) kann es größere Zuwächse geben. Die Nachfragen der verschiedenen Kundengruppen sind fast völlig abgedeckt und zudem sind die meisten europäischen Märkte gesättigt. Konzerne werden in Zukunft ihre Prioritäten auf eine bessere Adressierung der bestehenden Kundenbasis und das Schaffen neuer Dienstleistungen lenken. Ein entscheidender Erfolgsfaktor wird die Entwicklung neuer Geschäfte sein. Hierbei spielt es keine Rolle, ob dies alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen Partnern geschieht. Unter den europäischen Telekommunikationsunternehmen überwiegt die Angst, angesichts der Erfolgsbilanz von OTTS, das man nicht konkurrenzfähig ist. Allerdings denken nicht alle Unternehmen so. Dienstleistungen können neu entwickelt werden oder vorhandene Services können für die Kunden gebündelt werden. Zudem sollte ein angemessener Datenschutz und lokale Datenspeicherung garantiert werden.
Mehr Spielraum bei Regulierung, Preisfindung und Betriebsgröße
Grundlage der Studie waren viele Erfolgsgeschichten aus der ganzen Welt. Wesentlich für den Erfolg von TK-Unternehmen sind zwei Faktoren. Die Faktoren hierfür sind Strategie und Regulierung. CXOs können ihre strategischen Organisationen nur komplett ausnutzen, wenn nationale und europäische Regulierungsbehörden diesen mehr Spielräume erlauben. Zum einen könnte man durch mehr Konsolidierung wesentlich mehr Kosten- und Investitionssenergien ermöglichen und dadurch mehr Investitionen in die Verbesserung von Infrastruktur und Service sicherstellen. Durch die grenzüberschreitende Konsolidierung würden mehr große Spieler auf dem Markt geschaffen werden, welche den großen Kundenstämmen digitale Dienste anbieten könnten. Es könnten drastische Auswirkungen entstehen, falls der heutige Regulierungsrahmen bestehen bleiben würde. Das Ergebnis wäre, dass Netzbetreiber auf reine Zugangsbetreiber oder Großhändler reduziert werden würden. Die Arbeitsplätze würden nach Kalifornien verlagert werden und die Umsätze und Steuereinnahmen würden sinken.
Insbesondere wenn es um die Service-Bündelung, Quersubventionierung von Diensten und Partnerschaften geht, sollte die Regulierungsbehörde wachsam sein.