Der IASB (International Accounting Standards Board) und der US-amerikanische FASB (Financial Accounting Standards Board) haben Vorschläge für einen gemeinsamen Ansatz zur Bilanzierung von Wertminderungen bei finanziellen Vermögenswerten in offenen Portfolien publiziert. Aktuell ist sowohl in den IFRS als auch in den US-GAAP ein Wertminderungsmodell der eingetretenen Verluste vorgesehen. Dabei können Wertberichtigungen erst nach dem Eintritt objektiver Hinweise auf Wertminderungen vorgenommen werden. Deshalb haben die Boards vorgeschlagen, ein Wertminderungsmodell der erwarteten Verluste einzuführen, dessen Basis bei der Bilanzierung von Kreditausfällen ein mehr zukunftsorientierter Ansatz ist, weil dies die wirtschaftliche Substanz der Kreditvergabeentscheidungen besser darstellt.
Standardentwürfe zeigen unterschiedliche Methoden zur Bilanzierung von Wertminderungen
Die Vorschläge sind Inhalt eines zusätzlichen Dokuments zum Standardentwurf, der vom IASB im November 2009 veröffentlicht hat, und im separaten Standardentwurf des FASB vom Mai 2010. Die beiden Standardentwürfe umschreiben unterschiedliche Methoden zur Bilanzierung von Wertminderungen. Deshalb haben beide Boards eine Angleichung ihrer Modelle erarbeitet. Dabei fanden sowohl die erhaltenen Stellungsnahmen zu den jeweiligen Standardentwürfen als auch die Empfehlungen des extra eingerichteten Expertengremiums aus Risikomanagementfachleuten Berücksichtigung.