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Die Zahl der Selbstständigen in Deutschland ist zwischen 1991 und 2009 um 40 Prozent von drei Millionen auf 4,2 Millionen gestiegen. Die Hauptgründe hierfür sind insbesondere Nachholprozesse in Ostdeutschland, der Strukturwandel in Richtung Dienstleistungssektor und eine hohe Gründungsbereitschaft unter Akademikern. Rund elf Prozent der erwerbsfähigen Personen waren in 2009 insgesamt unternehmerisch tätig, in 1991 waren es erst acht Prozent. Es gibt viele Anzeichen für eine verstärkte Etablierung einer unternehmerischen Kultur in den letzten 20 Jahren. Das mit der Selbstständigkeit verbundene Risiko lohnt sich oft, denn viele Gründer können so ihre Einkommenssituation verbessern. Schon nach drei Jahren haben 38 Prozent ein höheres Einkommen als vorher in abhängiger Beschäftigung, nur bei 17 Prozent ist es geringer.
Mehr Selbstständige in Ostdeutschland als im Westen
Eine Untersuchung der Entwicklung der Selbstständigkeit und des Gründungsgeschehen der letzten 20 Jahre zeigt, dass die Entwicklung in Ostdeutschland besonders bemerkenswert ist. 15 Jahre nach dem Zusammenbruch des Sozialismus ist die Selbstständigenquote der neuen Bundesländer höher als die der westdeutschen. Grund ist vor allem, dass die Gründungsneigung in Ostdeutschland seit 1997 höher ist als im Westen. Somit war die Zahl der Selbstständigen in Ostdeutschland im Jahr 2009 mit 870 000 fast doppelt so hoch wie 1991.
Gründungen erfolgen zu 60 Prozent im Dienstleistungssektor
Gerade bei den Gründungen ist der allgemeine Strukturwandel Richtung Dienstleistungsgesellschaft deutlich zu beobachten. 60 Prozent der Gründungen erfolgen im Dienstleistungssektor, während nur etwa jede fünfte Gründung im Handel und Gastgewerbe stattfindet. Ebenso fielen im Verarbeitenden Gewerbe die Zahl der Gründungen und der Anteil an Selbstständigen.
Zunehmend viele Selbstständige unter Akademikern
Abgesehen von den relativ geringen Einstiegshürden im Dienstleistungssektor wird vor allem der enorme Anstieg der Selbstständigen unter Hochschulabsolventen deutlich. Der Anteil der Selbstständigen unter den Erwerbstätigen mit Hochschulabschluss ist von 12 auf 18 Prozent gestiegen. Seit einem Jahrzehnt holen die Frauen auf, inzwischen ist fast jeder dritte Selbstständige eine Frau, knapp 42 Prozent aller Gründungen erfolgen durch Frauen.
Weniger Geringverdienter unter Selbstständigen als unter abhängig Beschäftigten
Die Studie zeigt außerdem, dass es erheblich weniger Geringverdiener unter Selbstständigen gibt als unter abhängig Beschäftigten. Im Jahr 2010 haben rund 35 Prozent der Angestellten weniger als 1 100 Euro verdient, unter den Selbstständigen waren es nur 27 Prozent. Zwar gibt es auch unter den Selbstständigen Geringverdiener, das ist allerdings nicht unbedingt eine Folge der Selbstständigkeit. Vielmehr steht dieser Umstand in Zusammenhang mit bestimmten Branchen oder einem niedrigem Ausbildungsabschluss.