Digital Commerce ist in Deutschland eines der deutlich wachsenden Geschäftsfelder der digitalen Wirtschaft. Der BVDW hat auf Basis einer Analyse der künftigen Entwicklung dieses Marktsegments zehn Thesen zur Zukunft von Digital Commerce veröffentlicht. Zwar summiert sich der Gesamtumsatz des interaktiven Handels in Deutschland pro Jahr auf fast 40 Milliarden Euro, die öffentliche Wahrnehmung von Digital Commerce, dem medienübergreifenden Einkaufserlebnis von
Online,
Social Media und Mobile muss trotzdem gestärkt werden. Eine konsequente Anpassung der Unternehmen an die Marktentwicklung auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene ist unabdingbar.
Unternehmen müssen alle Produkte immer auf allen Kanälen anbietenDer Kunde erwartet, dass er alle Produkte immer auf jedem Kanal kaufen kann. Fokussiert sich ein Unternehmen auf nur einen Kanal bzw. behandelt die Kanäle unterschiedlich, verliert es stark an Relevanz. Pure Player müssen ihre Strategie zeitnah und sukzessive um weitere Kanäle erweitern, Flagshipstores werden ein wichtiger Teil der Strategie. Der stationäre Einzelhandel wird über Dienste wie LBS Teil der digitalen Wertschöpfungskette.
Erste nennenswerte Umsätze für TV-CommerceFür den TV-Commerce wird es erste nennenswerte Umsätze geben, allerdings nur mit einer dynamisch vernetzten Multiple-Screen-Strategie. Durch die Omnipräsenz von Preisvergleichssuchmaschinen wird der Wettbewerb schärfer und der Markt polarisiert. Im Massenmarkt werden nur Kostenführer dominieren, zugleich gibt es zahlreiche Premium, Nischen, dazwischen gibt es nichts. Vor dem Großteil der Transaktionen im Digital Commerce wird eine Informationssuche in sozialen Netzwerken erfolgen, die kaufentscheidend ist.
Marketing-Kommunikation wird sich zu Many-to-Many-Kommunikation entwickelnDie
Marketing-Kommunikation wandelt sich sukzessive von einer One-to-Many-Broadcast-Kommunikation, die zunehmend auf Misstrauen trifft, zu einer Many-to-Many-Kommunikation auf Augenhöhe mit den Kunden. Die klassischen Zahlmethoden werden zunehmend durch digitale Bezahlung und Mobile-Payment-Lösungen ersetzt. Mit der allgegenwärtigen mobilen Intelligenz werden viele Services vor Ort, die keinen echten Mehrwert bieten, überflüssig, was in einigen auf Kundenberatung ausgerichteten Branchen, etwa Reisebüros, zu einem dramatischen Strukturwandel führt. Digital Commerce ist keine First-Mover-Nische mehr, deshalb müssen Anbieter sich den normalen gesellschaftspolitischen Diskussionen auch öffentlich stellen.
(Quelle: http://www.bvdw.org/presse/news/article/bvdw-10-thesen-zur-zukunft-von-digital-commerce.html)