Da die Zahl erfasster Daten und datenverarbeitender Anwendungen vor allem im Internet ständig ansteigt, wird das Thema Datenschutz zunehmen zum Thema für die Öffentlichkeit und die Gesetzgebung, wodurch es auch auf die Agenda der Unternehmen kommt. Einer aktuellen Studie zufolge sehen Unternehmen die Bedeutung von Datenschutz und sehen den Standort Deutschland als wichtigen Faktor. Der Studie Life-Report im Auftrag der Telekom zufolge bewerten 84 Prozent der IT-Experten deutscher Unternehmen Datenschutz für die Wirtschaft und Gesellschaft als wichtig oder sehr wichtig, unabhängig von der Branche und der Unternehmensgröße. 70 Prozent meinen außerdem, dass Datenschutz in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird, insbesondere für große Unternehmen. 83 Prozent der Großunternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern sehen die steigende Relevanz von Datenschutz, bei kleinen Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern sind es 69 Prozent. Industrieunternehmen schätzen die künftige Bedeutung mit 87 Prozent am höchsten ein.

Deutsches Datenschutzrecht soll für Verarbeitung der Daten angewendet werden
Deutsche Unternehmen vertrauen was den Standort angeht auf den rechtlichen Rahmen in Deutschland, 78 Prozent finden es wichtig oder sehr wichtig, dass die Verarbeitung ihrer Daten auf Grundlage des deutschen Datenschutzrechts erfolgt. Die Relevanz dieses Faktors soll sogar noch steigen. 49 Prozent erklären dies auch, wenn externe Dienstleister die Datenverarbeitung übernehmen. 51 Prozent der großen Unternehmen würden für eine Datenverarbeitung nach deutschem Recht auch extra zahlen. Das ist vor allem wichtig, wenn Daten aus der Verarbeitung an unterschiedliche Standorte und Länder verteilt werden durch verteilte Systeme und Cloud-Lösungen.

Datenschutz erfordert geeignete technische Umsetzung
Datenschutz ist nicht nur eine organisatorische Aufgabe, sondern erfordert eine geeignete technische Umsetzung. Allerdings fehlt es beim Einsatz von Daten im Marketing oft an einer Berücksichtigung der konkreten Nutzungsbestimmung für Art und Zweck der Erhebung und Verarbeitung. Das ist vor allem bei Unternehmen, die per E-Mail-Marketing werben, zu, wenn sie hierzu personenbezogene Daten für die Bildung verhaltensbezogener Nutzerprofile einsetzen. gemäß aktueller deutscher und zu erwartender künftiger EZ-Rechtslage ist eine solche Profilierung nur nach expliziter Zustimmung des Nutzers möglich. Dabei müssen die datenverarbeitenden Systeme sicherstellen, dass die Erhebung zusätzlicher, verhaltensbezogener Daten von einer geeigneten und konkreten Einwilligung abhängig ist.

Rechtssicherheit praktisch oft nicht ausreichend realisiert
Praktisch wird eine solche Rechtssicherheit auf Ebene der datenverarbeitenden Systeme oft nicht ausreichend umgesetzt. Oft lässt sich die Erfassung persönlicher Verhaltensdaten nur global aktivieren oder deaktivieren, Profiling wird also für alle oder keinen durchgeführt. So kann den individuellen Datennutzungserklärungen und der Abbildung der gesetzlichen Widerspruchsmöglichkeit nicht Rechnung getragen werden. Zur Vermeidung von Konflikten oder schlechten Kompromissen zwischen Datenschutz und Marketing müssen Unternehmen grundlegende Konzepte für die rechtssichere Datennutzung im Marketing entwickeln. Unternehmen, die sich schon früh auf eine konsequente, zentralisierte und differenzierte Erfassung von Datennutzungszustimmungen eingestellt haben, profitieren hier. Die konkrete Nutzbarkeit der Daten im Marketing durch geeignete und nachweisbare Zustimmungen ist nämlich ein strategischer Wert im Unternehmen und gegenüber Wettbewerbern, die hier noch Nachholbedarf haben.

Korrekte und rechtssichere Datenerfassung und Verarbeitung sind Unternehmenswerte
Die rechtssichere Datenerfassung mit umfassenden Zustimmungen für den Marketingeinsatz sowie die rechtlich korrekte Datenverarbeitung und -nutzung werden entscheidende Unternehmenswerte. Mit technischen Lösungen lassen sich der wachsende Stellenwert und die neuen Anforderungen an eine rechtssichere und umfassende Datenverarbeitung im Marketing effizient umsetzen.