Dass Cloud Computing der Trend im Hightechsektor ist, lässt sich auch an der zweistelligen Wachstumsrate feststellen. Die CeBIT in Hannover hat das Thema aufgegriffen, das Motto in 2011 ist „Work and Life with the Cloud“. IT-Leistungen werden beim Cloud Computing nicht auf lokalen Rechnern, sondern in Echtzeit über Datennetze, der sogenannten Wolke, bereitgestellt. Zum Angebot gehören z. B. der Versand von Nachrichten über einen webbasierten E-Mail-Dienst, einfache Speichermöglichkeiten im Internet oder hochkomplexe Anwendungen für Unternehmen.
Cloud Computing Umsatz wächst auf 3,5 Milliarden Euro in 2011
Der Cloud-Umsatz mit Geschäftskunden und Privatverbrauchern wird in 2011 auf insgesamt 3,5 Milliarden Euro steigen, ein Plus von 55 Prozent. Der Cloud-Markt soll bis 2015 auf 13 Milliarden Euro anwachsen. Etwa zehn Prozent der gesamten IT-Ausgaben in Deutschland werden dann auf Cloud Computing entfallen, im letzten Jahr waren es nur 1,5 Prozent. Das zweistellige Wachstum soll anhalten, im nächsten Jahr soll es bei 51 Prozent liegen, wie eine Studie der Experton Group ergab. Die Nachfrage kommt etwa jeweils zur Hälfte von Geschäftskunden und Privatverbrauchern.
Wachstum von Cloud Computing im Geschäftskundenbereich 70 Prozent
Vom Cloud Computing-Umsatz entfallen zurzeit 1,9 Milliarden Euro auf den Geschäftskundenbereich. Das Wachstum hier beträgt 70 Prozent. Bis 2015 sollen sich die Cloud-Umsätze im Geschäftskundenbereich vervierfachen auf einen Wert von 8,2 Milliarden Euro. Den höchsten Umsatz im B2B-Segment generiert Software-as-a-Service, die Bereitstellung von Programmen über das Internet nach Bedarf des Kunden. Faktoren für die Attraktivität von Cloud-Angeboten sind auch ihre Standardisierung und die Möglichkeit zur nutzungsabhängigen Abrechnung. Die Anwender werden flexibler, ihr Wachstum beschleunigt sich, die Umsetzung von Ideen wird kostengünstiger.
Cloud Computing-Ausgaben von Privatverbrauchern betragen 1,6 Milliarden Euro
Die Ausgaben für Cloud Computing von Privatverbrauchern liegen derzeit bei 1,6 Milliarden Euro. 20 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland nehmen kostenpflichtige Cloud-Dienste, wie Speichermöglichkeiten, kostenpflichtige Leistungen sozialer Netzwerker oder Online-Spiele, in Anspruch. In fünf Jahren soll dies auf 45 Prozent der Internetnutzer zutreffen. Die Cloud-Umsätze mit Privatkunden sollen bis dahin auf über sechs Milliarden Euro steigen.
Cloud-Dienste zur Speicherung von privaten Daten
Jeder dritte Nutzer nutzt die Cloud zur Speicherung seiner privaten Daten oder der Pflege seines Terminkalenders bzw. Adressbuches. Bei Cloud-Diensten stehen dem User unterschiedliche Endgeräte für den Zugriff auf die gleichen zur Verfügung. Die Daten sind dort sicher, eine Synchronisation ist nicht notwendig. Allerdings kennt nur jeder achte Nutzer den Begriff Cloud Computing. Viele nutzen diesen Dienst zwar, wissen es aber nicht.
Cloud-Technologie ist Top-Thema in 2011
Die Cloud-Technologie ist für viele CeBIT-Aussteller sehr bedeutend. 62 Prozent der in einer Umfrage befragten Unternehmen erklärten Cloud Computing zum Top-Thema des Jahres. Zwar war es letztes Jahr auch an der Spitze, da hatten aber nur 45 Prozent der Firmen es genannt. Cloud Computing bringt große Herausforderungen für die Anbieter mit sich, da viele IT-Leistungen, die bisher für individuell für einzelne Kunden erstellt wurden, in Zukunft standardisiert über das Internet angeboten werden. Dafür sind neue Lizensierungs- und Abrechnungsmodelle nötig. Cloud Computing wird Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig verändern.