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China verdrängt Deutschland als drittgrößter Medienmarkt in 2011
China wird in 2011 zum drittgrößten Medienmarkt. Dank des anhaltend starken Wachstums in den Schwellenländern wird der Branchenumsatz der Medien- und Unterhaltungsindustrie hier bei fast 95 Milliarden US-Dollar liegen, womit China hinter den USA (446 Milliarden US-Dollar) und Japan (171 Milliarden US-Dollar), dafür vor Deutschland mit 92 Milliarden US-Dollar liegen. Das ist das Ergebnis des „Global Entertainment and Media Outlook: 2010 – 2014“ von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).
Chinas Medienmarkt bietet großes Potenzial
Chinas Medienmarkt birgt der staatlichen Zensur und den Problemen beim Schutz geistigen Eigentums zum Trotz großes Potenzial. Deshalb sollten westliche Konzerne Geschäftsmodelle entwickeln, die an die speziellen Marktbedingungen angepasst sind, denn ein Rückzug aus China ist nicht sinnvoll.
Medienerlöse steigen in China am stärksten an
Die Medienerlöse in China sollen bis 2014 um durchschnittlich 12 Prozent auf fast 134 Milliarden US-Dollar anwachsen, womit das Wachstum stärker ist als in jedem anderen führenden Medienmarkt. Für den US-Medienmarkt wird ein Wachstum von durchschnittlich 3,8 Prozent auf annähernd 517 Milliarden US-Dollar prognostiziert, der Medienumsatz in Deutschland soll um etwa 3,3 Prozent auf knapp 104 Milliarden US-Dollar und der Medienumsatz in Japan um nur 2,8 Prozent auf 189 US-Dollar wachsen.
Erlöse der Medienbranche steigen in 2010 nur leicht
Die weltweiten Erlöse der Medienbranche werden in diesem Jahr aufgrund der nur mäßigen Konjunkturerholung in den Industriestaaten nur leicht steigen. Verglichen mit 2009 wird das Plus bei 2,6 Prozent auf gut 1,36 Billionen US-Dollar liegen. In Deutschland werden die Erlöse um 1,6 Prozent auf 89,9 Milliarden US-Dollar steigen. Der Umsatz auf Werbeeinnahmen und direkten Verbraucherausgaben liegt damit unter dem Wert von 2008. In 2009 gab es bei den Erlösen der Medienbranche ein Minus von 3,0 Prozent auf knapp 1,32 Billionen US-Dollar.
„Global Entertainment and Media Outlook“ untersucht Unterhaltungs- und Medienbranche
Das Ziel des „Global Entertainment and Media Outlook“ von PwC ist die Untersuchung globaler Schlüsseltrends in der Medien- und Unterhaltungsbranche sowie die Ableitung von Umsatzprognosen für 13 Teilbereiche des Medienmarktes. Zu den untersuchten Bereichen gehören Internet (Werbeeinnahmen und Zugangsentgelte), Fernsehen (Werbung, Gebühren und andere Entgelte wie Pay-TV), Musik (z. B. Tonträgerverkauf und Downloads), Film (Kino, DVD-Verleih und –Verkauf, Downloads), Videospiele und Radio sowie die Verkaufs- und Werbeerlöse klassischer, nicht elektronischer Medien, z. B. Zeitungen und Bücher, und Außenwerbung.
Digitalisierung wichtigster Wachstumstreiber in reifen Medienmärkten
Die Medien- und Unterhaltungsbranche wächst vor allem aufgrund des starken Wirtschaftswachstums und der resultierenden Kaufkraft. Hingegen ist die fortschreitende Digitalisierung der wichtigste Wachstumstreiber in den reifen Medienmärkten. Im letzten Jahr hatten die digitalen Medienumsätze, die sich unter anderem aus Entgelten für Internet-Zugang, Musik- und Filmdownloads, Online-Werbeeinnahmen sowie Ausgaben für Video-on-Demand und E-Books ergeben, einen Anteil von gut 24 Prozent an den weltweiten Branchenerlösen. Im Jahr 2014 soll der Anteil der digitalen Medien am Gesamtumsatz schon bei gut 33 Prozent liegen. Durch die Wirtschaftskrise wurde die Digitalisierung in allen Märkten weiter beschleunigt, die globalen Ausgaben für digitale Medien sind der Rezession zum Trotz in 2009 um 10,2 Prozent gestiegen. Die Ausgaben für traditionelle Medien sind hingegen global um 6,4 Prozent gefallen.
Medienkonsum immer und überall dank mobilem Internet
Die Digitalisierung wird durch den Erfolg des mobilen Internets weiter beschleunigt. Vor fünf Jahren surften ca. 100 Millionen Menschen auch unterwegs im Internet, im Jahr 2009 waren es schon 500 Millionen und für 2014 rechnen die PwC-Experten mit 1,4 Milliarden mobilen Internetnutzern weltweit. Schon bald wird der Medienkonsum immer und überall möglich und für viele zum Alltag gehören. Bereits jetzt kann man gegen eine monatliche Abogebühr Musiktitel auf sein Smartphone streamen. In Deutschland hat der Aufbau der Mobilfunknetze der vierten Generation durch die Versteigerung der Frequenzen für mobiles Breitbandinternet begonnen und damit rückt die Echtzeitübertragung von TV-Sendungen, Videos und aufwändigen Online-Spielen in greifbare Nähe.
Online-Werbeeinnahmen sollen bis 2014 um 11,4 Prozent pro Jahr steigen
Die Digitalisierung der Medien- und Unterhaltungsbranche hat auch Einfluss auf die Verteilung der Werbeeinnahmen. In 2009 sanken die Werbeerlöse insgesamt um fast 12 Prozent auf gut 405,6 Milliarden US-Dollar. Die Online-Werbung aber wies ein Plus von 4,3 Prozent auf gut 60,6 Milliarden US-Dollar auf. Die Online-Werbeeinnahmen sollen bis 2010 durchschnittlich um 11,4 Prozent pro Jahr wachsen, während das Wachstum des Gesamtmarktes auf nur 4,2 Prozent pro Jahr geschätzt wird. Das Internet würde dann mit Erlösen von 103,8 Milliarden US-Dollar das zweitwichtigste Werbemedium der Welt hinter dem Fernsehen mit 195,7 Milliarden US-Dollar. Der Anteil an den Werbeeinnahmen würde dann 20 Prozent betragen.
Entwicklung der Werbemärkte durch landestypische Besonderheiten beeinflusst
Die Entwicklung der Werbemärkte wird aber von landestypischen Besonderheiten geprägt. So werden die Erlöse mit Online-Werbung in den USA bis 2014 zwar voraussichtlich auf 33,4 Milliarden US-Dollar steigen, das Fernsehen wird aber mit Erlösen von 80,3 Milliarden US-Dollar das mit Abstand wichtigste Werbemedium bleiben. In Deutschland hingegen wird das Internet mit Werbeerlösen von gut 7,5 Milliarden US-Dollar das Fernsehen mit Erlösen von 5,9 Milliarden US-Dollar bis 2010 ablösen, aber der Zeitungsmarkt wird weiterhin das wichtigste Werbemedium bleiben.
(Quelle: http://www.pwc.de/portal/pub/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP0os3gDA2NPz5DgAF9nA0dPN3O_IFdnAwjQL8h2VAQAYwoQWQ!!/?content=a1c61d0042d93424a124b93ad98b30cc&topNavNode=49c4e4a420942bcb&siteArea=49c234c4f2195056)