Die Bruttowerbeinvestitionen in den Above-the-line-Medien sind im ersten Quartal 2009 verglichen mit dem Vorjahr um 2,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gesunken. Der Grund für das Minus liegt vor allem am Minus von 3,5 Prozent des Monats März verglichen mit dem Vorjahresmonat, das wiederum am Osterfest liegt. Das war nämlich im letzten Jahr im März. Das wiederum bedeutet aber, dass einige abverkaufsorientierte Medien und Branchen im April überdurchschnittlich profitieren dürften.
Gesamtwerbedruck bei Handelsorganisationen am höchsten
Der Gesamtwerbedruck ist mit knapp 525 Millionen Euro bei den Handelsorganisationen am höchsten. Zusätzlich haben diese den Werbedruck mit plus 22 Prozent (95 Millionen Euro) auch am stärksten gesteigert. Die Treiber hierbei sind wenig überraschen die Discounter Lidl (plus 27 Millionen Euro), Penny (plus 25 Millionen Euro), Aldi (plus 16 Millionen Euro) und Plus (plus 13 Millionen Euro). Dass die Discounter an ihrem Markenprofil und ihrem Preis-Leistungsversprechen arbeiten, setzt den gesamten Lebensmitteleinzelhandel unter Druck und stellt die Markenartikelindustrie vor große Herausforderungen.
Höchste Reduzierungen bei Telekommunikationsunternehmen
Die Telekommunikationsunternehmen haben die höchsten Reduzierungen bei den Bruttowerbeinvestitionen vorgenommen. Bei der Mobilnetzbranche waren es minus 69 Millionen Euro, bei der Festnetzbranche minus 41 Millionen Euro. Der somit im ersten Quartal stark reduzierte Werbedruck wird aber im zweiten Quartal wieder erhöht.
Interessante Entwicklungen bei Pkw-Branche und Versicherungen
Die Entwicklungen bei der Pkw-Branche und bei den Versicherungen ist interessant, denn im Automarkt wurden die Investitionen in Pkw-Produktwerbung um gut 12 Millionen Euro gesenkt, während die Investitionen in Imagewerbung des KFZ-Marktes um 16 Millionen Euro erhöht wurden. Die Versicherungen haben ihre Bruttowerbeaufwendungen im ersten Quartal 2009 mit 51,7 Prozent plus mehr als verdoppelt. Das ist zum einen der allgemeinen Imagewerbung und zum anderen den privaten und gesetzlichen Krankenkassen zu verdanken. Diese haben mit Einführung des Gesundheitsfonds ihren Werbedruck in den Above-the-line-Medien um jeweils mehr als 37 Prozent gesteigert.
Werbeinvestitionen in Fußball nach wie vor hoch
Die letzte Fußball-Europameisterschaft war vor neun Monaten, aber trotzdem steht Fußball in der Werbung immer noch an der Spitze. Die Investitionen für „Fußball allgemein“ liegen bei 45 Millionen Euro, die für Werbung im Bereich „Fußball Bundesliga“ bei 22 Millionen Euro.
Abverkaufsorientierte Medien sind nach erstem Quartal gestärkt
Das erste Quartal 2009 ist für die abverkaufsorientierte Medien positiv zu Ende gegangen, Zeitungen und Radio konnten ein Plus von 6,4 bzw. 10,0 Prozent verzeichnen, was im ersten Fall der aggressiven Werbestrategie der Handelsorganisationen und im zweiten den Handelsorganisationen und der Pkw-Werbung zu verdanken ist. Das Fernsehen hingegen musste minus 2,7 Prozent Werbeumsatzeinbußen hinnehmen, was an den Reduzierungen der Werbeschaltungen durch Mobilnetz- und Festnetzunternehmen, Baumärkte und Pkw-Unternehmen liegt.
Verteilung der gesamten Bruttowerbeumsätze
Die Fernsehwerbung hat im ersten Quartal 2009 2,0 Milliarden Euro, ein Minus von 2,7 Prozent, verbucht. Die Tageszeitungen hingegen konnten ein Plus von 6,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro verzeichnen, Rubrikenanzeigen sind hierbei nicht berücksichtigt. Die Publikumszeitschriften mussten ebenfalls ein Minus hinnehmen, 14,4 Prozent auf 798 Millionen Euro. Die Werbeumsätze beim Radio betrugen 305 Millionen Euro (plus 10,0 Prozent). Plakate, Fachzeitschriften und Kino verzeichneten ebenfalls sinkende Werbeerlöse.