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Beteiligungsgesellschaften sind Finanzierungspartner auf Zeit, ihre Investitionen sind aber in der Regel langfristig. Neben der Begleitung ihrer Beteiligung über viele Jahre geben sie ihnen auch eine Perspektive für die Zeit danach. Im Schnitt dauert es vom Einstieg der Beteiligungsgesellschaft bis zum endgültigen Verkauf des von ihr finanzierten Unternehmen 57 Monate, also fast fünf Jahre. 52 Prozent aller Beteiligungen werden länger als vier Jahre gehalten, bei jeder vierten sind es sogar mindestens sechs Jahre. Kurze Beteiligungen von weniger als einem Jahr gibt es nur in zwei Prozent der Fälle, insgesamt werden nur 14 Prozent der Beteiligungen maximal zwei Jahre gehalten. Das zeigt eine Studie des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), bei der für 614 Private Equity-Verkäufe in Deutschland die Beteiligungsdauer vom Einstieg bis zum vollständigen Ausstieg untersucht wurde.
Beteiligungsgesellschaften sind keine kurzfristig agierenden Investoren
Jede Beteiligung ist ein Fall für sich. Ihr späterer Verkauf hängt von der Unternehmensentwicklung und konjunkturellen Faktoren ab. Die Darstellung von Beteiligungsgesellschaften als systematisch kurzfristig agierende Investoren ist realitätsfern. Sie stärken Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum und geben ihnen so, auch für Zeit nach dem Verkauf, eine Perspektive. Im Untersuchungszeitraum gab es starke Schwankungen bei der durchschnittlichen Haltedauer der veräußerten Unternehmen, was zeigt, wie abhängig die Beteiligungsverkäufe von externen Faktoren wie der Konjunkturentwicklung, der Kaufbereitschaft von Unternehmen und somit der Entwicklung des M&A-Marktes und der Börsen sind. Die Extreme im Untersuchungszeitraum ab 2002 waren die Jahre 2004 bis 48 Monaten bzw. 2008 mit 50 Monaten und 2005 mit 63 Monaten bzw. 2011 mit 66 Monaten.
Beteiligungsverkäufe an Finanzinvestoren eher selten
Die Annahme, dass Weiterverkäufe an andere Finanzinvestoren sehr oft und schnell vorgenommen werden, stimmt nicht, nur etwa ein Drittel der erfassten Beteiligungsverkäufe gingen an Finanzinvestoren. Mehr als die Hälfte entfiel hingegen auf Trade Sales an strategische Verkäufer, sprich andere Unternehmen. Bei den Beteiligungszeiträumen bei Trade Sales (55 Monate) und bei Verkäufen an andere Finanzinvestoren (57 Monate) gab es nur geringfügige Unterschiede, sie liegen im Bereich des Gesamtdurchschnitts.
Haltedauer bei Buy-Outs liegt leicht unter Gesamtdurchschnitt
Die Haltedauer bei Buy-Outs (Mehrheitsbeteiligungen) ist mit 54 Monaten ein wenig kürzer als der Gesamtdurchschnitt. Dafür laufen Venture Capital- und Wachstumsfinanzierungen mit durchschnittlich 61 Monaten länger. Das liegt daran, da die in diesem Bereich finanzierten meist jungen Unternehmen und Gründungen eine längere Betreuungs- und Finanzierungsdauer mit normalerweise mehreren Finanzierungsrunden brauchen. Bei 58 Prozent der Unternehmen mit vorheriger Venture Capital- oder Wachstumsfinanzierung und 47 Prozent der Buy-Outs war die Haltedauer länger als vier Jahre.