Die Regelungen von Basel III sind grundsätzlich richtig, bei der Umsetzung ist allerdings Vorsicht geboten. Wenn die Gesetze in Deutschland vorschnell oder strenger ausgelegt werden als im internationalen Vergleich könnte es für die europäische Kreditwirtschaft zu empfindlichen Wettbewerbsnachteilen kommen. Nur wenn Basel III überall zeitgleich und einheitlich umgesetzt wird, können die Regelungen zum Erfolg führen. Dafür ist eine Review-Klausel notwendig, wie der Bankenverband findet. Diese Review-Klausel soll das Inkrafttreten von Basel III in der EU unter Vorbehalt der Umsetzung in anderen Finanzzentren stellt.

Verordnungen für die einheitliche Umsetzung von Basel III
Teile der neuen Eigenkapitalrichtlinien sollten zur Sicherstellung der einheitlichen Umsetzung von Basel III als Verordnung erlassen werden. Nationale Alleingänge wie national höhere Kapitalquoten will die Kommission in Zukunft nicht mehr zulassen, was der Bankenverband begrüßt.

„Substance-over-form“-Ansatz bei Anforderungen an Eigenkapital
Während der Bankenverband die so genannten Leverage Ratio, eine starre Verschuldungsgrenze, ablehnt, weil sie die Stabilität des Finanzsystems nicht erhöht und falsche Anreize setzt, weil das Risiko nicht berücksichtigt wird, wird der Ansatz „Substance-over-form“ bei den neuen Anforderungen an das Bankeneigenkapital begrüßt. Damit hängt die Qualität des Eigenkapitals vorranging von dessen Verlusttragfähigkeit und nicht von der Rechtsform eines Kreditinstituts ab.

Regulierung der Banken darf nicht auf Großbanken beschränkt werden
Bei der Regulierung als systemrelevant eingestufter Banken darf der Fokus nicht auf ausgewählten Großbanken liegen, weil jeder Marktteilnehmer in einem unsicheren Marktumfeld Kettenreaktionen auslösen kann. Außerdem sollten die nationalen Bankabgaben mit den Kapitalzuschlägen für systemrelevante Banken verrechnet werden, denn beide Instrumente werden für dasselbe Ziel eingesetzt.