App-Entwickler fragen sich auf der ganzen Welt, wie sie mit ihrer App möglichst viele Nutzer erreichen und Geld dabei verdienen können. Für die internationale App-Store-Studie hat Simon-Kucher & Partners die Preise von 2.400 Apps verschiedener Kategorien analysiert. Die Top-100 Downloads und Top-100 Käufe im Apple App-Store belegen, dass es kaum Unterschiede zwischen den USA, UK und Deutschland gibt. Mit 40 Prozent ist das direkte Bezahlen beim Download das gängigste Preismodell, dichtauf folgen sogenannte Freemium-Modelle, bei denen man In-App-Käufe tätigen kann, d. h. in er App lassen sich weitere Funktionalitäten oder Inhalte dazukaufen. Mit knapp 30 Prozent sind völlig kostenlose Apps am wenigsten gängig. Angesichts der relativen Neuheit von In-App-Käufen ist der Wert erstaunlich hoch. Der neue Trend in der Branche geht definitiv gegen eine reine Kostenlos-Kultur. Deutliche Unterschiede bei den
Preismodellen tun sich in den Kategorien Spiele, News, Productivity („kleine Alltagshelfer“) und Social Network Apps auf. Während zwei Drittel der Spiele-Apps In-App-Käufe erlauben, sind es in den anderen Kategorien viel weniger. Auch bei den Preishöhen gibt es zwischen den Kategorien große Schwankungen. Da das App-Angebot mittlerweile riesig ist, findet sich für fast jeden Preis ein Abnehmer, alles ist möglich.
In-App-Angebote bei anfänglich kostenlosen Apps häufiger vertretenIn-App-Käufe gibt es sowohl bei anfänglich kostenlosen Apps auch als bei Apps, für die bereits beim Download gezahlt werden muss. Dabei werden In-App-Angebote doppelt so oft in anfänglich kostenlosen Apps angeboten wie in Bezahl-Apps. Neben klassischen Bezahlmodellen, bei denen beim Download einmalig bezahlt werden muss, gibt es beim Geld verdienen mit Apps also weitere Möglichkeiten. Mit der Devise erst herunterladen, später bezahlen, können Nutzer die App vor dem Bezahlen erleben, was für App-Anbieter ein guter Ansatz ist, sich erst in den Top-Downloads zu etablieren und später Geld zu verdienen. Die Bedeutung einer hohen Platzierung zeigt eine vorangegangene App-Studie, nach der Top-Listings einen starken Einfluss auf die Auswahl einer App haben.
Freemium-Modell oft bei Spiele-Apps genutztGerade bei Spiele-Apps kommt das Freemium-Modell auffallend oft zum Einsatz. Ein Spiel kann also spontan heruntergeladen und gespielt werden. Für Erweiterungen fallen dann Kosten an. In anderen Kategorien kommen hingegen eher klassische Preismodelle zum Einsatz, nur 20-30 Prozent der Productivity und Social Network Apps bieten das Freemium-Modell an, bei News Apps sind es nur 15 Prozent. Das liegt auch daran, dass sich In-App-Angebote nicht für alle Apps eignen. Während sie ideal für Spiele Apps sind, machen sie etwa bei einer Taschenlampen App keinen Sinn. Anbieter müssen also prüfen, ob sich In-App-Angebote für sie lohnen.
Kosten für In-App-Angebote können bis zu 10 Mal höher sein als Preis für ersten DownloadBei den Apps gibt es teilweise enorme Preisunterschiede, die am größten zwischen den anfänglichen Download-Preisen und den optionalen Preisen für In-App-Angebote sind. In den drei untersuchten Ländern können die Kosten für ein In-App-Angebot bis zu zehn Mal höher sein als für eine App, die nur beim ersten Download kostenpflichtig ist. Die höchsten Preise für In-App-Angebote liegen in UK bei 82 Euro für eine Spiele App, 181 Euro (Amerikanische Social Network App) oder 360 Euro für eine deutsche Social Network App. Die niedrigeren Preise beim anfänglichen Download erklären sich dadurch, dass die Einstiegshürden zum Kauf extra niedrig gehalten werden sollen. In-App-Angebote bieten auch die Möglichkeit, mit größeren Elementen und höherwertigen Produkten zu arbeiten.