Deutsche Privatanleger sind risikoscheu, nutzen aber trotzdem nur wenige Anlageformen. Damit erhöhen sie unbewusst ihr Verlustrisiko, wie eine Studie des DIW Berlin zeigt. Als Grund hierfür werden mangelnde Kenntnisse vermutet.
Haushalte nutzen meist zwei bis drei Anlageformen
Die Favoriten unter den Anlageformen in Deutschland sind Sparbuch, Bausparvertrag und Lebensversicherungen. Erst wenn der Bedarf an Sicherheit und Liquidität gedeckt ist, werden auch risikoreichere Anlagen genutzt. 46 Prozent der Haushalte halten zwei bis drei verschiedene Anlageformen, nur 18 Prozent haben vier oder mehr Anlagen. Und 20 Prozent der Haushalte haben nur ein Anlageprodukt.
Risikostreuung der Anlagen und Risikobereitschaft der Anleger stimmen nicht überein
In den meisten Fällen ist es so, dass die Anleger, die am risikoscheuesten sind, kein breit gestreutes Anlageportfolio haben, eher im Gegenteil. Die Anleger hingegen, die eher risikofreudig sind, haben dafür ein umso breiter gestreutes Anlageportfolio. Die privaten Anleger sind eher zu Investitionen in riskantere Anlagen bereit, wenn sie schon einige sichere Anlagen halten. Sie sehen das Potenzial der Diversifikation jedoch nicht und nutzen es daher auch nicht. Dabei würden gerade die risikoscheuen Anleger davon profitieren. Die Politik sollte hier eingreifen und mehr für die finanzielle Bildung der privaten Anleger tun.