In den letzten 20 Jahren ist Deutschlands Produktivitätswachstum immer weiter zurückgegangen. Dies zeigt eine Studie des DIW Berlin. Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland immer mehr hinterher.
Produktivitätswachstum innerhalb von 5 Jahren um 0,5 Prozent gesunken
Bei der Untersuchung der Arbeitsstundenproduktivität innerhalb der OECD-Länder zwischen 1995 und 2006 zeiget sich, dass Deutschlands Produktivitätswachstum von 1,9 Prozent zwischen 1995 und 2000 auf 1,4 Prozent zwischen 2001 und 2006 gesunken ist. Zwar liegt dieser Wert noch über dem der gesamten Eurozone mit 1,2 Prozent oder dem der Ländergruppe EU-15 mit 1,3 Prozent, aber er ist geringer als der der G7-Länder (1,9 Prozent). Vor allem die Werte der USA, Großbritannien, Japan und einiger skandinavischer Länder sind deutlich höher.
Produktivitätswachstum in früheren Jahren deutlich höher
Der Rückgang des Produktivitätswachstum lässt sich auch am Beispiel der früheren Jahre belegen. In der ersten Hälfte der 90er Jahre lag das Produktivitätswachstum bei 2,9 Prozent, zum Teil natürlich aufgrund von Sondereffekten der Wiedervereinigung. Aber auch vor der Wiedervereinigung betrug das Produktivitätswachstum durchschnittlich 2,5 Prozent.
Ein Hauptgrund für Wachstumsrückgang: zurückhaltender Einsatz von IT
Einer der Hauptgründe für den Rückgang des Produktivitätswachstums ist der verglichen mit den USA zurückhaltender Einsatz von IT-Technologie. Für die Stabilisation des Produktivitätswachstums werden mittelfristig mehr Investitionen in Humankapital, Qualifikationen und Bildung sowie die Erschließung neuer Wachstumsfelder nötig sein.