Der BITKOM hat eine Studie zum Thema Embedded Systems (eingebettete Systeme) in Auftrag gegeben, nach der die verarbeitende Industrie rund 80 Prozent ihrer Wertschöpfung mit Produkten erzielt, die Embedded Systems enthalten. Embedded Systems finden vor allem Anwendung in der Automation von industriellen Anlagen, bei der ABS- und Airbag-Steuerung im Auto oder in Herzschrittmachern und Magnetresonanztomografen. Die drei Aufgaben von Embedded Systems sind demzufolge: Steuerung, Regelung und Überwachung. Diese Softwaremodule, Recheneinheiten oder Mikro-Computer wurden für eine genau definierte Funktion entwickelt und sind meist unsichtbar in ein technisches Umfeld integriert. Im Maschinen- oder Automobilbau spielen Embedded Systems als Treiber von Produktinnovationen eine bedeutende Rolle.
Mit rund 80.000 Systementwicklern, die am Design und an der Programmierung von Software für solche Systeme arbeiten, belegt Deutschland nach den USA und Japan gegenwärtig Platz drei bei der Herstellung eingebetteter Systeme.
Embedded Software trägt zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei
Laut Prognosen werden die in einem einzelnen PKW eingesetzten Softwarekomponenten sehr viel komplexer. So geht man bis zum Jahr 2015 von einer Verzehnfachung der Codezeilen aus - sind es heute ca. 10 Millionen Codezeilen, sollen es 2015 bereits 100 Millionen Codezeilen sein.
In vielen Branchen sei die Embedded Software eine wichtige Grundlage für die Produktdifferenzierung.
Schätzungen zufolge wird sich der Anteil der Embedded Systems am Gesamtaufwand für Forschung und Entwicklung in Europa von 9 Prozent im Jahr 2003 auf 14 Prozent im Jahr 2009 erhöhen.
Embedded Systems als wichtigstes Wachstumsfeld im ITK-Bereich
Laut der Studie „Die Zukunft der Digitalen Wirtschaft“ von Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag des BITKOM sind Embedded Systems das bedeutsamste von sechs strategischen Wachstumsfeldern im ITK-Bereich. Das weltweite Marktvolumen beläuft sich dort auf über 160 Milliarden Euro; beim jährlichen Wachstum bis 2010 tendiert man zu neun Prozent.
Deutschland hat zwar eine feste industrielle Basis und damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition, aber der Wettbewerbsdruck steigt dennoch, weil beispielsweise asiatische Länder eine starke staatliche Förderung erfahren und weil die USA, Asien sowie Frankreich Embedded Systems in der Politik und Öffentlichkeit als strategisches Wachstumsfeld erkennen und gezielt aufbauen. Auch für Deutschland heißt das Ziel, Embedded Software für Öffentlichkeit und Politik als eigenständigen Wirtschaftsfaktor greifbar machen.