Innovationsfreudigkeit gilt als Wachstumsmotor von Unternehmen, allerdings fehlt es dem größten Teil der Unternehmen der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) an Innovationszielen, die zum Wachstum beitragen.
Die österreichische Beratergruppe Neuwaldegg zeigt auf, dass zwei Drittel der Betriebe keine konkreten strategischen Geschäftspläne zu neuen Produkten haben. Zwei Drittel der DACH-Unternehmen sagen von sich, dass sie innovativ seien, dennoch wollen nur 30 Prozent über neue Geschäftsfelder mit bestehenden Kunden wachsen. Die Innovationskraft von Unternehmen ist an das eigene Humankapital gebunden. Rund 33 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen bewerten den Fachkräftemangel als Wachstumshemmnis, dennoch verfolgen 81 Prozent keine klare Profilierung als attraktive Arbeitgeber.
Starkes Verbesserungspotential im Innovationsmanagement
In Hinblick auf andere Management-Bereiche, wie zum Beispiel Qualitätsmanagement, liegt Innovationsmanagement deutlich zurück. Allerdings sei das Anstreben von Innovationen nicht in jeder Unternehmenslage sinnvoll.
Die meisten Unternehmen setzen sich nicht intensiv genug mit der Frage auseinander, wie Innovation grundsätzlich funktioniert und wie sie gesteigert werden kann. Man müsse mehr auf die Ideen von Mitarbeitern eingehen, wovon Betriebe stark profitieren könnten.
Personalmarketing als Grundlage für bessere Innovationsressourcen
Rund 43 Prozent der DACH-Unternehmen haben das Ziel, neue Marktsegmente oder Nischen zu erschließen - dafür bedarf es in erster Linie an Fachpersonal. Im Personalmarketing ist ein systematisches Employer-Relationship-Management erforderlich, um sich selbst als starke Arbeitgebermarke zu positionieren. Ohne eine klare Profilierungsstrategie als Arbeitgeber verschenke der Mittelstand seine Chancen im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter und unterdrücke sein wirtschaftliches Wachstum schon jetzt.
Innovation hat nicht oberste Priorität in der DACH-Region
43 Prozent der Manager in der DACH-Region zählen ihr eigenes Unternehmen zu den innovativsten ihrer Branche. Besonders die Schweizer Manager halten sich mit 80 Prozent für innovativ, in Deutschland dagegen trifft dies auf 66 Prozent und in Österreich auf nur 57 Prozent zu. Innovation ist 36 Prozent der deutschen und Schweizer Top-Manager zwar wichtig, steht aber nicht an oberster Stelle, in Österreich trifft dies sogar auf mehr als die Hälfte (56 Prozent) zu.
Zu wenig Risikobereitschaft für Innovationen
Die Risikobereitschaft zu strategischen Experimenten liegt im deutschen Sprachraum bei nur neun Prozent, wobei sich Unternehmen aus Deutschland mit 14 Prozent vornehmlich aus dem Tourismus- und Freizeitsektor oder der Informations- und Consultingbranche als besonders risikofreudig erweisen.