Wie der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e. V. (BVK) in seiner Jahresstatistik 2007 berichtet, haben die Beteiligungsgesellschaften in Deutschland im Jahr 2007 ihr Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro gesteigert. Auch beim Fundraising wurde das Vorjahresergebnis übertroffen, zuletzt wurden viele neue Mittel im Jahr 2000 erworben. Trotzdem ist die Branche nach wie vor unzufrieden mit den Rahmenbedingungen und dem Gesetzgeber.
Rückgang bei Venture Capital-Investitionen
Die Investitionen der Beteiligungsgesellschaften beliefen sich im Jahr 2007 auf 4,1 Mrd. Euro in 1.078 Unternehmen, während es 2007 nur 3,6 Mrd. Euro in 970 Unternehmen waren. Diese Zunahme ist auf ein Plus bei den Buy-Out-Investitionen zurückzuführen, während es bei den Venture Capital-Investitionen einen Rückgang von 1,0 Mrd. Euro in 2006 auf 840 Mio. Euro in 2007 gab. Dafür ist die Zahl der mit Venture Capital finanzierten Unternehmen gestiegen, was zwar auf ein aktiveres Investitionsgeschehen hindeutet, aber auch auf geringere Investitionen in die einzelnen Unternehmen. Die Frühphaseninvestitionen im Venture Capital-Bereich (Start up- und Seed-Investitionen) sind beim Volumen auf 349 Mio. Euro gestiegen und bei der Anzahl auf 467. Der Großteil der Investitionen (fast 80 Prozent) ging mit einer Summe von 3,3 Mrd. Euro wieder in den Buy Out-Bereich. Gerade bei den mittelständischen Unternehmen wurden viele Buy-Outs durchgeführt, die Zahl stieg auf 100 an.
Fundraising so gut wie seit 2000 nicht mehr
Im Jahr 2007 hat sich das Fundraisingvolumen mit 4,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt im Vergleich mit dem Vorjahr. 2,9 Mrd. Euro davon entfallen auf unabhängige, ihre Mittel bei institutionellen Investoren einwerbende Fonds, womit das beste Gesamtergebnis seit 2000 erreicht wurde. Das liegt aber an der Verbesserung einiger großer Fonds, nicht an einer allgemeinen Verbesserung der Rahmenbedingungen. Fast 2,2 Mrd. Euro des Fundraisingvolumens kam von den sechs größten Fonds. 2,3 Mrd. Euro stammen allein aus Buy Out-Fonds, mehr als ein Drittel kam von internationalen Kapitalgebern. Deren Anteil liegt bei mehr als 50 Prozent, wenn man nur das unabhängige Fundraising betrachtet.
Rahmenbedingungen in Deutschland nicht zufriedenstellend
Trotz der positiven Marktzahlen herrscht bei den deutschen Beteiligungsgesellschaften ein Stimmungstief und ein Nachholbedarf verglichen mit anderen europäischen Private Equity-Märkten. Gerade das sehr gute Fundraising-Ergebnis ist Gesellschaften, die ihre Fonds im Ausland auflegen zu verdanken, womit sie die nicht wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen in Deutschland umgehen. Immer mehr Gesellschaften wollen ins Ausland gehen, was in Deutschland zu großen Schäden führen würde.
2008 wird es wenige Änderungen in deutschen Beteiligungsmarkt geben
Im Bereich Fundraising wird das Niveau verglichen mit 2007 ein wenig sinken, da in letzter Zeit viele neue Fonds geschlossen wurden. Rechtliche Unwägbarkeiten werden weiterhin für Unsicherheit sorgen. Im Venture Capital-Bereich wird es kaum zu Veränderungen kommen, während bei den kleinen und mittleren Buy Outs weiterhin rege Aktivitäten erwartet werden, denn das Angebot der mittelständischen Unternehmen ist groß. Bei den großen Buy-Outs wird es wohl nach der Kreditkrise erst Mitte des Jahres zu einer Entspannung kommen.