Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie „German entertainment and media outlook 2007-2011“ berichtet, sollen die Gesamterlöse der deutschen Medien- und Unterhaltungsbranche inklusive Werbeeinnahmen bis 2011 auf fast 62,4 Milliarden Euro anwachsen, was einem jährlichen Durchschnittswachstum von drei Prozent entspricht.
Internet und Online-Werbung bis 2011 mit hohem Umsatzwachstum
Vor allem dem Internet kommt es zugute, dass dank der Konjunkturerholung keine Rede mehr von einer Werbekrise sein kann, denn bis 2011 wird der Umsatz jedes Jahr um gut sechs Prozent steigen. Bei der Internetwerbung sollen sich die Umsätze bis 2011 auf mehr als 1,5 Milliarden Euro verdreifachen. Sogar noch höhere Wachstumsraten wird es bei Video- und Computerspielen geben. Ohne Internet und Videospiele gäbe es nur eine jährliche Wachstumsrate von 2,4 Prozent bei der Medienbranche.
Deutschland hinkt Westeuropa hinterher
Trotz allem entwickelt sich Deutschlands Medienbranche verglichen mit Westeuropa nur unterdurchschnittlich. Der Umsatzanteil Deutschlands in Europa ist seit 2002 weiter gesunken, ein Trend, der sich bis 2011 fortsetzen wird.
Werbeerlöse steigen, Ausgabensteigerung der Endverbraucher verlangsamt sich
In den letzten fünf Jahren sind die Werbeerlöse um jährlich durchschnittlich 2,1 Prozent gesunken, bis 2011 sollen sie jährlich um 4,2 Prozent steigen. Das bedeutet eine Steigerung von 13,7 Milliarden Euro in 2006 auf 16,8 Milliarden Euro in 2011. Dafür werden die Ausgaben langsamer steigern, die Wachstumsrate sinkt von 3,2 Prozent zwischen 2001 und 2006 auf 2,6 Prozent in den kommenden fünf Jahren. Die Konsumausgaben steigen von 40,1 Milliarden Euro in 2006 auf 45,6 Milliarden Euro in 2011.
Internet übertrifft Radio als Werbeträger
Das Internet wird seinen Werbeumsatz bis 2011 jährlich um etwa 26,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro steigern. Schon im Jahr 2007 übertrifft das Internet das Radio als Werbeträger mit einem Werbevolumen von 750 Millionen Euro, im Jahr 2008 soll es auch die Außenwerbung überholen. Beim Internet-Umsatz aus Werbung und Zusatzentgelten wird es wegen eines fortschreitenden Preisverfalls nur ein Wachstum von jährlich etwa 5,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Damit wird das Buch nicht mehr das zweitstärkste Segment sein, denn das Umsatzplus beträgt hier 2,0 Prozent, sodass der Umsatz auf 10,2 Milliarden Euro steigen wird. Das Fernsehen ist der Spitzenreiter mit einem Umsatzwachstum auf 14,6 Milliarden Euro, ein jährliches Plus von 3,8 Prozent. Bei Zeitungen und Zeitschriften wird der Umsatz auf 9,9 Milliarden Euro bzw. sechs Milliarden steigen.
Umsatz aus Fernsehgebühren wird ebenfalls steigen
Pay-TV wird aufgrund der digitalen Übertragung und neuer Kanäle immer attraktiver, weshalb der Umsatz aus Gebühren für Pay-TV und für Kabel und Satellitenfernsehen bis 2011 eine jährliche Wachstumsrate von 7,4 Prozent aufweisen wird, womit der Umsatz auf über fünf Milliarden Euro steigen wird. Die Erlöse aus TV-Werbung werden weniger stark auf 4,7 Milliarden Euro steigen, die aus Rundfunkgebühren sollen bei einer Wachstumsrate von 1,5 Prozent pro Jahr auf 4,8 Milliarden Euro steigen. Internetfernsehen wird eine große Beliebtheitssteigerung erfahren, bis 2011 soll es eine Steigerung von jetzt 20.000 bis 50.000 angeschlossene Haushalte auf zwei Millionen geben.
Spiele-Umsatz steigt, Musikmarkt schrumpft
Im Jahr 2007 betrugen die Ausgaben für Video- und Computerspiele etwa 1,7 Milliarden Euro, während die für Musik nur 1,6 Milliarden Euro betrugen. Der Umsatz mit Spielen soll bis 2011 auf zwei Milliarden Euro anwachsen, ein jährliches Plus von 6,6 Prozent. Der Umsatz des Musikmarktes hingegen soll als einziger in der gesamten Unterhaltungsbranche bis 2011 um jährlich ca. 2,0 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro schrumpfen, ein Trend, den auch Musik-Downloads nicht aufhalten können. Für die Filmbranche prognostiziert PwC ein leichtes Umsatzwachstum von 2,3 Prozent auf gut drei Milliarden Euro. Auch der Umsatz der Kinos soll steigen, bis 2011 auf über eine Milliarde Euro. Dank der Einführung hochauflösender Technik kann die DVD wachsende Umsätze verzeichnen, ein jährliches Plus von 2,5 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro.