Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat eine Studie zum Lese- und Kaufverhalten der Deutschen durchgeführt, der zufolge gerade die Kinder trotz dem Ende der Harry Potter-Reihe weiterhin lesen wollen, Erwachsene aber immer seltener Bücher lesen.
Umsätze der Verlage und Buchhandlungen stagnieren
Die Buchhandlungen und Verlage können bis 2011 nur von stagnierenden Umsätzen ausgehen, von 2007 bis 2011 wird der Umsatz nur von 8,3 Milliarden Euro auf 8,6 Milliarden Euro ansteigen, also pro Jahr nur um etwa ein Prozent. 51 Prozent der Befragten kaufen nur gelegentlich, 22 Prozent häufig Bücher. Durchschnittlich 12 Bücher wurden pro Erwachsenem seit Anfang des Jahres gekauft, aber ein Drittel hat dieses Jahr noch gar kein Buch erworben. 42 Prozent der Personen mit Haupt- oder Volksschulabschluss und 10 Prozent der Abiturienten kaufen nie ein Buch.
Besser Gebildete lesen mehr Bücher, aber trotzdem weniger als früher
46 Prozent der befragten Erwachsenen lesen heute seltener ein Buch als früher, wobei diese Aussage zwar nicht nur, aber stärker auf Personen mit niedrigem Schulabschluss zutrifft. Nur 21 Prozent der Befragten lesen heute mehr als früher. Etwa elf Bücher hat jeder Befragte seit Anfang 2007 gelesen, Personen, die sehr viel lesen, haben durchschnittlich 24 Bücher gelesen.
Frauen und Kinder lesen am meisten
Bei den Deutschen sind die Leser vor allem unter den Frauen und Kindern. Frauen lesen nicht nur mehr (13 Bücher gegenüber 9), sie kaufen auch mehr Bücher als Männer (14 Bücher gegenüber 11). Aber Kinder lesen immer noch am meisten. 72 Prozent der befragten Kinder lesen oft bis sehr oft, nur 27 Prozent greifen selten und 2 Prozent nie zu Bücher. Auch in dieser Altersgruppe sind die weiblichen Mitglieder lesefreudiger.
Internetnutzer lesen häufiger, die Vielleser ziehen ein Buch aus Papier vor
Vielleser nutzen auch häufig das Internet, während Nichtleser nie surfen. Die Vielleser lesen nicht nur mehr Bücher, die kaufen auch öfter Bücher als Nichtleser. Allerdings ist für die meisten Befragten ein Buch aus Papier. Die meisten Nichtleser lesen eher auf einem Monitor, nur 2 Prozent der Vielleser lesen öfter elektronische Texte. Auch Hörbücher sind bei den meisten Erwachsenen wenig beliebt, nur sechs Prozent haben Hörbücher zuhause, nur drei Prozent jemals ein Hörbuch aus dem Internet heruntergeladen. Bei den Kindern nutzen 21 Prozent Hörbücher.
Kleine Bücherläden immer noch beliebt, Online-Buchhandel wird beliebter bei Jüngeren
36 Prozent der Leser kaufen lieber in einem kleinen Buchladen ein als in einem Laden einer große Kette, während 27 Prozent die großen Läden vorziehen, 40 Prozent kaufen generell nicht in Bücherläden ein. Das Internet spielt beim Bücherkauf noch keine so große Rolle, ein Drittel der Befragten kauft schon mal Bücher im Internet, 66 Prozent haben das Internet noch nie hierfür genutzt. Zu den Online-Käufern gehören in erster Linie die unter 35-Jährigen, bei den über 55-Jährigen hat der Großteil noch nie ein Buch online erworben.