Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation (BITKOM) berichtet, dass die Umsätze mit Informationstechnik und digitalen Consumer Electronics stark wachsen, während die Umsätze mit der Telekommunikation aufgrund sinkender Preise ebenfalls sinken. Insgesamt wird der deutsche ITK-Markt in diesem Jahr wahrscheinlich um 1,3 Prozent auf 147,8 Milliarden Euro anwachsen. Das Interesse an Telekommunikationsdienstleistungen besteht nach wie vor, wie die Wachstumsraten für Sprachtelefonie über Internet und Kabelfernsehen, die teilweise dreistellig sind, aber auch das Anwachsen der Gesprächsdauer im Mobilfunk zeigen. Es geht jetzt darum, dass den neuen Angeboten, z.B. Handy-TV und Internetfernsehen die Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, was in den Aufgabenbereich der Politik fällt, denn die Branche ist längst bereit. Es mangelt vor allem an den nötigen Frequenzen.
IT wächst auch in kommenden Jahren weiter stark an
Die Umsätze in der IT sollen in diesem Jahr um 3,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro wachsen; dieses Wachstum soll sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Das starke Wachstum ist vor allem den Nachfragern aus Wirtschaft und Verwaltung zu verdanken. Während die Umsätze mit Software und IT-Services weiterhin steigen, sinkt der Umsatz mit Hardware steigenden Verkäufen zum Trotz um 1,1 Prozent.
Mangel an Fachkräften bei Softwarehäusern und IT-Dienstleistern
Vor allem Softwarehäuser und IT-Dienstleister, die 80 Prozent der ITK-Unternehmen darstellen, leiden unter dem Mangel an Fachkräften. 60 Prozent aller Mitarbeiter der ITK-Branche sind in diesen Unternehmen beschäftigt, doch momentan fehlt es der Branche vom Stellenangebot her an 25.000 bis 28.000 IT-Fachleuten, z. B. Software-Entwickler und IT-Manager, insgesamt betrachtet fehlen 40.000. Der Mangel könnte durch neue Zuwanderungsregeln, vor allem für Informatiker, und eine Modernisierung des Bildungswesens gelindert werden.
Digitale Consumer Electronics verzeichnen ebenfalls wachsende Umsätze
Die Umsätze mit digitalen Consumer Electronics werden diese Jahr ebenfalls stark wachsen, nämlich auf 10,5 Milliarden Euro, ein Plus von 6,7 Prozent.
Rückläufige Umsätze im Telekommunikationsmarkt
Dieses Jahr werden die Umsätze im Telekommunikationsmarkt um 1,8 Prozent auf 64,8 Milliarden Euro sinken. Das liegt beim Mobilfunk an den trotz der Mehrwertsteuererhöhung um 15 Prozent gesunkenen Preise, die hier einen Umsatzrückgang zur Folge haben, aber auch beim Festnetz sind sinkende Umsätze zu verzeichnen. Das Gegenteil ist bei den Datendiensten der Fall, der Umsatz wird auf 12,4 Milliarden Euro steigen.
Innovative Technologien durch Politik ausgebremst
Innovative Technologien, wie z. B. Handy-TV und IPTV, werden durch die Politik ausgebremst, weil die Landesmedienanstalten sich viel Zeit lassen mit der Verteilung von Frequenzen und Kapazitäten für Handy-TV, das 7,2 Millionen Deutsche nutzen würden. Das Internetfernsehen – IPTV – wird dadurch behindert, dass die Regelungen für den klassischen Rundfunk ohne Anpassung an die Besonderheiten für diesen Internetdienst übernommen werden sollen. Auch der Breitbandsektor braucht Unterstützung durch die Landesmedienanstalten, denn in ländlichen Gebieten kann Breitbandinternet oft nicht genutzt werden, weil die Infrastrukturen in ihrer Einrichtung hier zu teuer sind. Wenn die Landesmedienanstalten aber frei werdende Rundfunkfrequenzen für Breitband freigeben würden, wäre dieses Problem gelöst. Laut BITKOM ist es auch notwendig, den Anbietern die Möglichkeit zur regionalen Preisdifferenzierung zu ermöglichen, damit sie einen Investitionsanreiz haben und die ländlichen Regionen nicht aus der digitalen Welt ausgeschlossen werden.