Die Marktstatistik des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK) für das zweite Quartal 2007 zeigt, dass die deutschen Private Equity-Gesellschaften in diesem Zeitraum 1.382 Mio. € an neuen Mitteln erhalten haben. Die Investitionen konnten mit 528 Mio. € nicht an das Niveau des Vorquartals heranreichen, dafür ging das Geld an 331 Unternehmen, während es im Vorquartal nur 302 waren. Damit zeigen die Zahlen nur noch einmal mehr, dass Private Equity immer mehr Bedeutung für die Volkswirtschaft hat. Momentan werden insgesamt gut 6.000 Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von fast 1 Million mit Private Equity finanziert. Was bedauerlicherweise noch fehlt, ist ein uniformes Private Equity-Gesetz, das der Branche sichere Rahmenbedingungen bringt.
MoRaKG ist ein Fortschritt, aber nicht genug
Der Gesetzentwurf „Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen“ (MoRaKG) stellt nach Meinung des BVK eine klaren Fortschritt für die hierin berücksichtigten Wagniskapitalbeteiligungsgesellschaften dar, berücksichtigt aber eben nicht die gesamte Branche, sondern schließt große Bereiche aus. Das einheitliche Private Equity-Gesetz soll keineswegs eine Förderung von Private Equity zum Ziel haben, sondern die Anpassung an internationale Rahmenbedingungen, die Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Kapitalmarkt verbessert.
Investitionsbereitschaft bisher nicht von Gesetzessituation beeinflusst
Bisher hat die Gesetzessituation keine negativen Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft in Deutschland. Das liegt an den guten konjunkturellen Rahmendaten, die einerseits den Kapitalbedarf der Unternehmen, und andererseits die Investitionen der Beteiligungsgesellschaften steigern. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 556 Unternehmen aus dem Gründungsbereich und dem Wachstumsbereich finanziert. Die Summe aller Private Equity-Investitionen beläuft sich auf 1845 Mio. €, womit sie sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt haben.
Venture Capital-Bereich ebenfalls mit Steigerungen
Auch die Venture Capital-Investitionen haben im zweiten Quartal eine Steigerung auf 188 Mio. € erfahren, womit sowohl das Vorquartal als auch das Vorjahresquartal übertroffen wurde. Auch die Zahl der mit Venture Capital finanzierten Unternehmen übersteigt die aus dem ersten Quartal 2007 mit 303 im Gegensatz zu 267 bei weitem. Auch wenn die Frühfinanzierung eine Phase des Aufschwungs durchläuft, was vor allem der Konjunktur zu verdanken ist, ist die Notwendigkeit der Gesetzesneuerungen, die im MoRaKG vorgesehen sind für die langfristige und nachhaltige Sicherung der Beteiligungskapitalfinanzierung junger Unternehmen und Gründungen nicht zu unterschätzen.